Auszeichnung würdigt nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung
Frankfurt am Main hat mit seinem neuen Hochhausentwicklungsplan 2024 (HEP2024) einen der renommiertesten Designpreise Europas gewonnen. Der Rat für Formgebung (German Design Council) zeichnete das Konzept in der Kategorie Concept mit dem ICONIC AWARD 2025 aus. Gemeinsam mit dem Architekturbüro AS+P Albert Speer + Partner GmbH hat die Stadt ein Instrument geschaffen, das die Weiterentwicklung der Frankfurter Skyline strategisch, qualitätsbewusst und nachhaltig lenkt.
Die feierliche Preisverleihung fand im Oktober in der BMW Welt in München statt – parallel zur Immobilienmesse Expo Real. Eine international besetzte Jury wählte die Preisträger aus mehr als 560 Einreichungen aus 45 Ländern. Frankfurt überzeugte mit einem visionären Ansatz, der städtische Dichte, Lebensqualität und Nachhaltigkeit in Einklang bringt.
Leitbild für die vertikale Stadt
Der Hochhausentwicklungsplan 2024 formuliert erstmals umfassende Leitlinien für eine integrierte und lebenswerte Hochhausentwicklung. Im Zentrum steht der wechselseitige Einfluss von Hochhäusern und ihrer Nachbarschaft – ein Perspektivwechsel, der die Frankfurter Hochhauspolitik grundlegend erneuert. Der Plan definiert nicht nur Standorte, sondern zeigt auch, wie Hochhäuser sozialen, ökologischen und städtebaulichen Mehrwert schaffen können: durch Nutzungsmischung, öffentlich zugängliche Erdgeschosse und eine stärkere Öffnung zum Quartier. So werden Prinzipien der europäischen Stadt – Vielfalt, Dichte und Lebendigkeit – in die Vertikale übertragen.
„Hochhäuser, die gute Nachbarn sind“
Frankfurts Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) sieht in der Auszeichnung eine Bestätigung für die neue Richtung:
„Mit dem Hochhausentwicklungsplan schreiben wir den Plan von 2008 fort und setzen neue Akzente – sowohl stadträumlich als auch inhaltlich“, sagte er. „Wir wünschen uns Hochhäuser, die gute Nachbarn sind, sich zur Stadt hin öffnen und im Sockelbereich publikumsintensive Nutzungen anbieten.“
Besonders hervor hebt Gwechenberger die geplante Hochhauspromenade entlang der Wallanlagen zwischen Schauspiel und Alter Oper: ein städtisches Rückgrat mit Aufenthaltsqualität – „ein Stück Central-Park-Feeling mitten in Frankfurt“. Weitere Hochhauscluster sollen im Messeviertel und im Ostend rund um die Europäische Zentralbank entstehen.
Standards für Qualität und Nachhaltigkeit
Mit dem HEP2024 legt die Stadt erstmals verbindliche Qualitäts- und Prozessstandards für Hochhausprojekte fest – von der Projektidee über Wettbewerbe bis zur Bürgerbeteiligung. Der Plan fördert Gebäude, die ökologisch, ökonomisch und sozial vorbildlich sind und so zur Erreichung der Klimaziele Frankfurts beitragen.
„Der Plan zeigt deutlich, was uns wichtig ist: die Stadt im Sinne der Menschen weiterzuentwickeln – vorausschauend, verantwortungsvoll und im Zusammenspiel vieler Disziplinen“, betont Friedbert Greif, Geschäftsführender Partner bei AS+P. Die Auszeichnung sei Ausdruck einer gewachsenen Partnerschaft zwischen Stadt und Planern.
Internationale Anerkennung
Auch international stößt der Frankfurter Ansatz auf Beachtung. Das Fachmagazin Tall Buildings bezeichnete Frankfurt in seiner Augustausgabe 2025 als „europäischen Vorreiter einer nachhaltigen Hochhausstrategie“.
Mit dem ICONIC AWARD 2025 wird deutlich: Frankfurt gestaltet die Skyline der Zukunft nicht nur höher, sondern bewusster – als Teil eines Stadtbilds, das wachsen und zugleich lebenswerter werden soll.












