Auf der ganzen Welt fand am Samstag, 14. April, der March of Science statt. Der March for Science ist eine internationale Bewegung mit dem Ziel, die Freiheit der Wissenschaft zu verteidigen. Und so fanden auch in diesem Jahr – wie bereits 2017 – weltweit Demonstrationen und andere Events statt, mit dem Ziel, für die Freiheit von Wissenschaft und gegen Populismus zu protestieren.
In Deutschland scheint ein solcher Protest auf den ersten Blick noch nicht wirklich nötig, genießt die Wissenschaft bei uns doch einen hohen Stellenwert, während in anderen Ländern Forscher/innen politisch unterdrückt und verfolgt werden. Aber auch hierzulande besteht Grund, wachsam zu sein, um Fehlentwicklungen rechtzeitig entgegentreten zu können. Das Beispiel USA zeigt, wie schnell sich Dinge radikal ändern können. Dass das auch in Deutschland passieren kann, ist gar keine abwegige Vorstellung. Das Unwort des Jahres, „Alternative Fakten“, kennzeichnet eine bereits besorgniserregende Entwicklung in die falsche Richtung.
Und deshalb wurde auch in Frankfurt zum March of Science aufgerufen. „Es ist wunderbar, dass wir heute nach der Premiere des March of Science im vergangenen Jahr wieder hier sind“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann, der die Teilnehmer der Kundgebung begrüßte. „Wissenschaft ist kein Selbstzweck, Wissenschaft und Gesellschaft brauchen und bedingen einander. Dieses Selbstverständnis müssen wir stärken, gerade im gemeinsamen Kampf gegen Demagogen, Rattenfänger und Verbreitern von Fake News.“
Die Organisatoren des March for Science wiesen darauf hin, dass die Wissenschaft in Deutschland und Europa sich mit einem zunehmenden Vertrauensschwund konfrontiert sehe. Um dieser Vertrauenskrise zu begegnen, müsse der Wert wissenschaftlichen Denkens wieder stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken. Gleichzeitig liege es auch in der Verantwortung der Wissenschaft selbst, sich das Vertrauen der Gesellschaft zu erwerben und zu erhalten. Das gegenwärtige Wissenschaftssystem biete beispielsweise keine Anreize für Wissenschaftler, ihre Forschung nach außen zu kommunizieren. Vertrauen entstehe jedoch nur durch Kommunikation.
„Wir wissen alle, was passieren kann, wenn Wissenschaft nicht frei ist, wenn politische Zwänge und Kräfte auf sie wirken. Wir haben historische Verantwortung, müssen starke Zeichen setzen“, sagte Peter Feldmann. „Umso wichtiger ist es, dass Wissenschaft und Gesellschaft und Politik hier und heute eins sind: Nur zusammen können wir Druck aufbauen, für demokratische und freiheitliche Standards kämpfen, von denen wir nicht abrücken dürfen.“ Die Stadt Frankfurt sei von jeher bekannt für ihr Streben nach Freiheit und Gleichheit.
<link https: marchforscience.de auch-in-deiner-stadt frankfurt-rhein-main _blank>Mehr über den March of Science erfahrt Ihr auch HIER