Was lange währt, wird endlich gut. Nach knapp fünf Jahren Bauzeit und einigen Verzögerungen ist es am 21. Oktober endlich soweit. Dann wird das Jüdische Museum Frankfurt seinen Neubau und das sanierte Rothschild-Palais für die Besucher eröffnen. Dann wird das Museum über 2000qm Ausstellungsfläche bieten können, auf denen neben wechselnden Sonderausstellungen auch die jüdische Geschichte Frankfurts von Aufklärung und Emanzipation bis zur Gegenwart in einer neuen Dauerausstellung mit neuen Schwerpunkten gezeigt wird.
Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig ist stolz auf diese Erweiterung des Jüdischen Museums und seine Bedeutung für die Stadt: „Frankfurt erhält mit diesem Museumskomplex ein neues Zentrum für jüdische Geschichte und Gegenwart. Dass das Museum eine Neueröffnung am alten Ort und gleichzeitig neuer Adresse, dem Bertha-Pappenheim-Platz 1, feiern wird, ist etwas Außergewöhnliches“, so Hartwig. „Schon bald wird dieses neue Haus, das so gekonnt Geschichte und Tradition, den Bestandsbau des Palais, und die Gegenwart, den Lichtbau, verbindet, seine Türen für die Besucherinnen und Besucher öffnen. Trotz der Corona-Pandemie konnten die ausführenden Firmen den Zeitplan halten, so dass einer Eröffnung im Oktober nichts mehr im Wege steht.“
Auch Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, fiebert dem Eröffnungstermin entgegen: „Das Team des Jüdischen Museums bereitet seit Langem die Eröffnung des sanierten Rothschild-Palais mit einer Dauerausstellung auf drei Etagen sowie des Lichtbaus von staab Architekten mit Bibliothek, einem Deli, einem Museumsshop und der ersten Wechselausstellung ‚Die weibliche Seite Gottes‘ vor. Wir freuen uns darauf, unser neues Museum den Besucherinnen und Besuchern öffnen zu können.“
Das Jüdische Museum Frankfurt ist das älteste Museum seiner Art in Deutschland, war es doch das erste nach der Schoa in Deutschland errichtete jüdische Museum. Es wurde am 9. November 1988 im Rothschild-Palais eröffnet. 2015 beschloss die Stadt Frankfurt einen Erweiterungsbau. Auf den Entschluss folgte noch im Winter desselben Jahres der Beginn der Bauarbeiten. Die für das Frühjahr 2020 angesetzte Eröffnung hatte sich unter anderem aufgrund von Komplikationen bei den Restaurierungsmaßnahmen verzögert. Die neue Dauerausstellung auf 1400 Quadratmetern wird auf drei Etagen im sanierten Rothschild-Palais am Mainkai präsentiert. Der Erweiterungsbau bietet auf rund 600 Quadratmetern Raum für Wechselausstellungen. Die erste Wechselausstellung „Die weibliche Seite Gottes“ wird ab dem 23. Oktober öffentlich zugänglich sein.
Zwischen dem neuen Lichtbau und dem historischen Rothschild-Palais befindet sich ein neuer Museumsvorplatz, der sich zu den Frankfurter Wallanlagen hin öffnet. Er trägt seit 2019 den Namen Bertha-Pappenheim-Platz und ist die neue Adresse des Museums. An der Verbindung von Alt- und Neubau finden die Besucher eine elf Meter hohe Skulptur von Ariel Schlesinger, die aus zwei in Aluminium gegossenen Bäumen besteht, von denen der eine den anderen in der Baumkrone trägt.
Alle weiteren Infos findet Ihr auch unter: www.juedischesmuseum.de