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Neueröffnung des Ikonenmuseums Frankfurt

07.03.2021 | 09:28 Uhr | Business
Neueröffnung des Ikonenmuseums Frankfurt
Neueröffnung des Ikonenmuseums Frankfurt
Neueröffnung des Ikonenmuseums Frankfurt

Update: Das Museum ist ab dem 16. März für das Publikum geöffnet. Besucher*innen können sich telefonisch oder per E-Mail mit gewünschtem Datum und Uhrzeit (60 Minuten) mit mindestens einem Tag Vorlauf anmelden unter: projekte.ikonenmuseum@stadt-frankfurt.de oder Tel 069 212 42358. Das Telefon ist von Montag bis Freitag 9–11 Uhr und 14–16 Uhr besetzt. Für einen Besuch am Samstag oder Sonntag ist es erforderlich, sich bitte bis freitags anzumelden. Eine Anmeldung an der Kasse vor Ort ist ebenfalls möglich. Es kann hierbei zu kurzen Wartezeiten kommen.

Ursprünglicher Artikel:

Zumindest digital konnte Ende der Woche eine Museums-Wiedereröffnung gefeiert werden: Nach über einjähriger Umbau- und Renovierungsphase präsentiert sich das Ikonenmuseum in Frankfurt am Main mit gänzlich neuer Ausstellungsarchitektur und inhaltlicher Neukonzeption. Das Museum an der Alten Brücke ist damit das erste Mal seit seiner Eröffnung vor 30 Jahren derart umfangreich modernisiert worden. Kulturdezernentin Ina Hartwig ist überzeugt von der Umsetzung des neuen Museumskonzepts, wie sie bei der digitalen Eröffnung unterstrich: „[Das Ikonenmuseum] wurde baulich, inhaltlich und digital auf den neuesten Stand gebracht und runderneuert. Mit seinem neuen Präsentations- und Raumkonzept stellt es nicht nur eine Bereicherung für die Frankfurter Museumslandschaft dar, sondern unterstützt auch die Verständigung in unserer multikulturellen Stadt."

Unter der Direktion von Prof. Matthias Wagner K und der kuratorischen Leitung von Konstanze Runge, die seit September 2019 diese Position ausübt, rückt das Museum das Verhältnis zwischen Menschen und Ikonen in das Zentrum seiner komplett erneuerten Ausstellung.

Das neue Ausstellungskonzept

Das Foyer wurde in räumlicher als auch in inhaltlicher Hinsicht als Ausgangspunkt für die neue Dauerausstellung umstrukturiert, wodurch die Ausstellungsfläche insgesamt deutlich erweitert werden konnte. Hier werden nun der Ursprung, die Verbreitung und die vielfältige Materialität und Bildsprache von Ikonen anschaulich vermittelt.

Nach dem einführenden Bereich kommen die Besucher in den Hauptraum, in dem ein tieferes Eintauchen in die Welt der Ikonen ermöglicht wird. Dies geschieht zum einen über den Aspekt der Bedeutung und Funktion der Ikonen im kirchlichen wie auch im häuslichen Raum und zum anderen über die erzählerische Inszenierung der Darstellungen des Lebens und der Passion von Jesus und Maria. Während der Hauptraum vorwiegend dem Auftreten der Ikonen im kirchlichen Kontext gewidmet ist, wird die Empore von einer intimen Atmosphäre des Privaten beherrscht. Hier begegnen die Besucherinnen und Besucher einer Vielzahl an Heiligen, wie etwa dem besonders verehrten heiligen Nikolaus oder dem heiligen Georg.

Die 130 ausgewählten Ikonen und religiösen Objekte erscheinen nach umfassender Konservierung und Restaurierung in ganz neuem Glanz. Dabei wurden die besonders charakteristischen Spuren des Gebrauchs als Zeichen der Beziehung zwischen Menschen und ihren Ikonen behutsam erhalten. Die Ikonen werden weitestgehend glaslos und auf Augenhöhe präsentiert. Besonders wertvolle Ikonen, Metallikonen und kleinteilige Objekte sind durch Glas und Hauben geschützt. Die erweiterte Sammlung zeigt die beeindruckende Vielfalt und Faszination orthodoxer Bildwelten von Russland, Griechenland und Rumänien bis nach Ägypten und Äthiopien und macht diese einem breit gefächerten wie internationalen Publikum zugänglich.

Das neue Präsentations- und Raumkonzept

Die Ikonen und weiteren religiösen Objekte aus verschiedenen Ländern können die Besucherinnen und Besucher in einer völlig neuen Ausstellungsarchitektur entdecken, die für das unmittelbare Erleben der sakralen Kunstwerke entwickelt wurde. Das auf die Belange der neuen Dauerausstellung abgestimmte Raum-in-Raum-Konzept greift die Quadraturen der postmodernen Architektur von Oswald Mathias Ungers aus dem Ende des 20. Jahrhunderts auf und verlängert sie in der Horizontalen und Vertikalen. Durch Aussparungen, unterschiedliche Höhenmaße, Neigungen und Vorsprünge bleibt eine Änderung dieser Architektur vorstellbar. Freistehend finden sich keine direkten Wandanschlüsse, sind sowohl die historische Architektur als auch die moderne von Ungers teilweise sicht-, immer aber spürbar. Die sich nicht zurücknehmende, im Gegenteil intensive monochrome Farbgestaltung der Ausstellungsarchitektur und der neu konzipierten glaslosen Vitrineneinschübe steht im deutlichen Kontrast zum Weiß der Gebäudearchitekturen. Höchstpigmentiert, bildet die Farbe eine bewusst glanzlose, dafür aber äußerst körperhafte Oberfläche, die die religiösen Kunstwerke in den Vordergrund rückt – sie nahezu schweben lässt – und mit dem eigens entworfenen Lichtkonzept und modernster LED-Technik eine ästhetische Grundlage für die Inszenierung der neuen, inhaltlichen Ausrichtung der Dauerausstellung bildet.

„In einer Stadt mit mehr als 14 christlich-orthodoxen Gemeinden und geprägt von reicher kultureller Diversität möchte das Ikonenmuseum nicht nur ein Ort des Bewahrens kulturellen Erbes sein, sondern darüber hinaus einen Raum der Begegnung eröffnen, der alle einlädt und zu einem gelingenden Miteinander von Menschen mit verschiedenen kulturellen, religiösen wie auch nicht-religiösen Hintergründen beiträgt. Die Aufgaben eines Museums haben sich seit der Gründung des Frankfurter Museumsufers Ende des 20. Jahrhunderts stark verändert. Mit seinem rundum erneuerten Konzept reagiert das Ikonenmuseum auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen“, sagte Hartwig.

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