Die Liste der Weihnachtsmärkte in hessischen Großstädten, die in diesem Jahr stattfinden könnten, wird immer kürzer: Frankfurt? Trotz aufwendigen Hygienekonzept und geplanter Entzerrung des Marktgeschehens abgesagt (wir haben HIER darüber berichtet). Hanau? Abgesagt! Bad Homburg? Kein Weihnachtsmarkt am Schloss und auch Eisbahn und Eiszauber im Kurpark sind 2020 gestrichen! Ein Ausflug nach Gießen muss ebenfalls nicht unternommen werden, denn auch hier wurde der Weihnachtsmarkt bereits abgesagt. Nun gesellen sich auch noch Kassel und Wiesbaden dazu.
Kein Sternschnuppenmarkt in Wiesbaden, Eiszeit steht auf der Kippe
Der Verwaltungsstab der Landeshauptstadt Wiesbaden hat in seiner Sitzung am Freitag, 30. Oktober, beschlossen, den beliebten Sternschnuppenmarkt wegen der aktuellen Corona-Lage abzusagen. „Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen. Aber unter den gegebenen Umständen ist es nicht möglich und verantwortbar, den Sternschnuppenmarkt durchzuführen“, bedauern Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sowie Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz. Immerhin: Um in der Innenstadt trotzdem eine vorweihnachtlicher Atmosphäre zu entfalten, wird der Weihnachtsbaum auf dem Schlossplatz und die Weihnachtskrippe wie geplant aufgebaut. Ebenso wird die Fußgängerzone, die Wilhelmstraße und der Schlossplatz mit der Weihnachtbeleuchtung stimmungsvoll gestaltet. Die bereits unter besonderen Auflagen geplante Eiszeit kann aufgrund der weiteren Einschränkungen durch die ab Montag, den 2. November, geltenden neuen Verordnungen der Landesregierung auch nicht betrieben werden. Aktuell wird noch geprüft, ob die Durchführung ab Mitte Dezember bis zum 10. Januar realisiert werden kann, sofern die dann gegebene Infektionslage und die entsprechenden Verordnungen dies zulassen. Auch die Winterstubb ist unter den gegebenen Corona-Verordnungen ebenfalls nicht durchführbar.
Bei den Rheinland-Pfälzer Nachbarn in der Landeshauptstadt Mainz sieht es leider nicht besser aus. Auch hier gab es am gestrigen Freitag eine Absage: "Angesichts der hohen Inzidenzzahl in der Landeshauptstadt können wir eine Eröffnung des Weihnachtsmarktes nicht ruhigen Gewissens verantworten. Daher ist es folgerichtig und unumgänglich, die Absage festzulegen. Dass wir alle dies sehr schweren Herzens tun, muss nicht gesondert betont werden", erläutert Oberbürgermeister Michael Ebling. Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz fügt hinzu: "Selbstverständlich werden wir gemeinsam mit verschiedenen Akteuren versuchen, trotz der schwierigen Situation in der Vorweihnachtszeit eine adventliche Atmosphäre zu schaffen. Jetzt geht es aber primär darum, dass wir uns alle an die Regeln und Empfehlungen halten und gemeinsam durch diese harte Zeit kommen, damit wir im nächsten Jahr dann hoffentlich wieder einen normalen Weihnachtsmarkt durchführen können."
Kein Happy End für den Märchenweihnachtsmarkt in Kassel
Auch in Kassel haben es sich die Verantwortlichen nicht leicht gemacht. Doch angesichts der aktuellen Lage kann der Kasseler Märchenweihnachtsmarkt, der am 23. November eröffnet worden wäre, nicht stattfinden. „Wir haben lange abgewogen, ob der Weihnachtsmarkt in einem anderen Format möglich wäre. Aber angesichts der momentanen Situation müssen zusätzliche soziale Kontakte und Begegnungen möglichst geringgehalten werden“, sagt Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle. Ihm sei es aber wichtig, dass dennoch eine weihnachtliche Atmosphäre in der Stadt zu spüren sei. Die Weihnachtsbeleuchtung wird gerade montiert, mit den Citykaufleuten und Schaustellern laufen Gespräche. „Traditionen und christliche Werte sollen weiter gepflegt werden, sie geben uns Orientierung, Sicherheit und Halt. Das brauchen wir in dieser Zeit mehr denn je.“
Noch keine finale Entscheidung gefallen ist in Offenbach. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Weihnachtsmarkt hier stattfinden wird, ist angesichts der aktuellen Lage allerdings mehr als unwahrscheinlich. Wir bleiben dran und halten Euch auf dem Laufenden.
Update: Die Stadt Fulda hat nun auch den geplanten Weihnachtsmarkt-Ersatz, den Adventszauber, abgesagt.