Frankfurter Traditionsreederei blickt auf stabiles Geschäftsjahr 2025 zurück – neue Eventformate und technische Modernisierung prägen den Ausblick
Die Frankfurter Primus-Linie hat im Geschäftsjahr 2025 ihren Umsatz um rund sechs Prozent gesteigert und blickt damit auf ein stabiles Jahr zurück. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, blieb die Verteilung der Erlöse nahezu konstant: 44 Prozent entfielen auf die regulären Fahrplanfahrten, darunter Rund- und Tagesfahrten, 15 Prozent auf Eventfahrten. Der Bereich der Charterfahrten, der 41 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachte, legte um zehn Prozent zu und erwies sich damit als stärkster Wachstumstreiber.
Gleichzeitig zeigte sich eine gewisse Zurückhaltung bei Ausgaben: Die gastronomischen Umsätze bei Vermietungen sanken leicht um zwei Prozent. Nach Unternehmensangaben spiegelt dies die zunehmende Budgetsensibilität bei Firmen- und Privatveranstaltungen wider.
Beliebte Klassiker und neue Publikumsmagneten
Das Angebot der Fahrplanfahrten blieb insgesamt stabil. Besonders erfolgreich war die neu konzipierte „Sunset X Skyline-Tour“, die nun während der blauen Stunde statt in völliger Dunkelheit stattfindet. Das überarbeitete Konzept machte die Fahrt laut Primus-Linie wieder zu einem Publikumsmagneten. Auch das „Riversight-Dinner“ konnte sich von den Vorjahreszahlen erholen.
Wetterbedingt schwächer verliefen die After-Work-Fahrten in Mainz und Wiesbaden, die im Juni und Juli um etwa sieben Prozent nachließen, während Frankfurt weiterhin regelmäßig ausgebucht war. Klassiker wie das Oktoberfest an Bord, die Rheingau-Nachmittagsfahrt und das Sommer-BBQ erfreuten sich erneut großer Nachfrage.
Ein besonderer Höhepunkt des Jahres war erneut der „Winterzauber“ auf dem Main, der mit seinen festlich geschmückten Schiffen und stimmungsvoller Gastronomie zahlreiche Gäste in der kalten Jahreszeit anlockte. Das beliebte Format wird auch im Winter 2025/26, vom 22. November bis 13. Dezember 2025, fortgesetzt – mit erweitertem Angebot und neuen kulinarischen Themenabenden an Bord.
Eine besondere Premiere feierte 2025 die Kooperation mit der Oper Frankfurt: Das Format „Oper to go“, bei dem 100 Gäste an Bord musikalisch unterhalten wurden, erwies sich als voller Erfolg und soll 2026 an zwei Terminen fortgesetzt werden. Auch die Butterfahrt in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Literaturhaus fand erstmals dreimal statt. Neu im Programm ist in diesem Jahr die Halloweenparty, bei der Darsteller der Serie Burg Falkenstein auftreten werden.
Dr. Marie Nauheimer - Geschäftsführerin der Primus-Linie | © Primus Linie, Fotograf Ralf Werner
Investitionen in Technik und Nachhaltigkeit
Neben dem Veranstaltungsangebot setzt die Reederei auch auf technische Modernisierung und ökologische Effizienz. So wird derzeit die Landstromversorgung an den Frankfurter Liegestellen ertüchtigt, um künftig emissionsärmere Energieversorgung zu ermöglichen.
Zudem erhielt das Schiff „Nautilus“ zwei neue Caterpillar-Generatoren im Wert von rund 200.000 Euro, um den steigenden Strombedarf an Bord effizienter zu decken. Für den kommenden Winter sind weitere Investitionen geplant: Die „Maria Sibylla Merian“ erhält überholte Generatoren, die „Wappen von Frankfurt“ geht in die Werft. Ziel sei es, Komfort, Umweltfreundlichkeit und technische Zuverlässigkeit kontinuierlich zu verbessern.
Stabiler Kurs mit neuen Impulsen
Für das Jahr 2026 kündigt die Primus-Linie die Fortführung bewährter Formate sowie neue Eventangebote an. Neben „Oper to go“ und der Butterfahrt wird auch die Halloweenparty fester Bestandteil des Programms. Mit der abgeschlossenen Landstromversorgung und modernisierten Generatoren soll die Flotte noch effizienter und nachhaltiger betrieben werden.
„Wir freuen uns, dass wir unsere Gäste auch 2025 mit spannenden Fahrten und besonderen Events begeistern konnten“, sagte Marie Nauheimer, Geschäftsführerin der Primus-Linie. „2026 wollen wir diese Erfolgsgeschichte mit neuen Erlebnissen, einer nachhaltigeren Flotte und noch mehr unvergesslichen Momenten auf dem Main fortschreiben.“
Traditionsunternehmen mit moderner Flotte
Die Primus-Linie gilt als größtes und modernstes Schifffahrtsunternehmen Hessens. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 1880 zurück. Die Flotte mit fünf Schiffen – darunter die „Nautilus“, die „Maria Sibylla Merian“ und die „Wappen von Frankfurt“ – verkehrt regelmäßig zwischen Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Rüdesheim, Seligenstadt und Aschaffenburg.
Mehr als 230.000 Passagiere nutzen jährlich die Angebote des Unternehmens, das rund 40 Vollzeitkräfte beschäftigt; in der Hauptsaison kommt eine ähnlich große Zahl an Saisonkräften hinzu.












