Nach „Sissi“ kommt das nächste Walter Bockmayer Stück ins Theatrallalla
Es kann durchaus als Experiment angesehen werden, was Thomas Bäppler-Wolf im vergangenen Sommer auf die Bühne seines Theatrallalla Theaters gebracht hat. Seine Adaption der schriller Walter Bockmayer Komödie „Sissi - Beuteljahre einer Kaiserin“ war noch bunter, schräger, politisch unkorrekter und bewusst trashiger, als das, was man hier sonst geboten bekommt. Zur Freude aller Beteiligten kam das Stück beim Publikum gut an, so dass nicht nur ein zweites Gastspiel von Sissi ins Programm genommen wurde, sondern bald schon die Neubearbeitung eines weiteren Bockmayer-Stücks in Angriff genommen wurde. Dieses Mal hat sich Bäppi „Cleopatra und der Fluch der Tempelhuren“ vorgenommen.
Wie schon bei „Sissi“ gibt es auch bei „Cleopatra“ nur eine sehr rudimentäre Handlung, in der Cleopatra aus Ägypten fliehen muss und dabei auf der Yacht der Geissens landet, wo sie von Leni Riefenstahl vor der Versklavung durch RTL befreit wird, nur um in einem großen Propaganda-Film für den Führer in Babelsberg vor der Kamera zu stehen. Ihr seid verwirrt? Keine Sorge, das soll so sein. Dass auch Heino und Marlene Dietrich auftauchen, das Publikum einen Crash-Kurs im Galeeren-Rudern bekommt und sehr schillernde Kostüme zum Einsatz kommen, macht das turbulente Chaos perfekt!
Ja, „Cleopatra und der Fluch der Tempelhuren“ ist wahrlich keine Hochkultur. Doch die wollen Bäppi und seine gut gelaunten Mitstreiter Stefan Pescheck, Pierre „Ich wollte bei dem Stück eigentlich gar nicht mitmachen“ Humphrey und Thomas Koob auch gar nicht abliefern. Ihnen geht es auch dieses Mal in erster Linie darum, in die verschiedensten Rollen zu schlüpfen und ihrem Publikum damit zwei spaßige Stunden mit viel herzhaftem Lachen zu schenken. Und das ist ihnen bei der Premiere am Mittwoch auch sehr gut gelungen. Besonders dann, wenn auf amüsante Art der eine oder andere Texthänger kommentiert wird oder wenn die Darsteller selbst ein Lachen nicht wirklich unterdrücken können, wird deutlich, wie viel Spaß sie dabei haben, diese „politisch unkorrekte Tour de Comedy“ auf die Bühne zu bringen. Und diese Spielfreude überträgt sich auch auf das Publikum – dann ist es völlig egal, dass hier keine anspruchsvolle Kultur geboten wird.
Wer ohnehin zum Theatrallalla-Stammpublikum gehört oder einfach Spaß an hemmungslos albernem Trash mit Gesangseinlagen aus Schlager, Chanson und Musical hat, wer einfach mal eine große Portion guter Laune serviert bekommen möchte oder schon großen Spaß an „Sissi“ hatte, der sollte sich schnell noch ein Ticket für „Cleopatra“ sichern!
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