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Sicher auf dem Rad durch Frankfurt: Erweiterter Winterdienst auf Fahrradwegen

14.01.2022 | 10:06 Uhr | Stadtgeflüster
Sicher auf dem Rad durch Frankfurt: Erweiterter Winterdienst auf Fahrradwegen

Wer auf seinem Drahtesel im Winter durch Frankfurt radelt, hat das sicherlich auch schon mal erlebt. Wenn es schneit, werden die Straßen für die Autos zwar freigeräumt, oftmals landen die dadurch entstehenden Schneehaufen aber auf den Radwegen, was das Radfahren nicht gerade sicherer macht. Damit Frankfurt aber auch in der kalten Jahreszeit für Zweiradfahrer attraktiv bleibt, fährt die FES seit Beginn der Winterdienstsaison 2021/22 zum ersten Mal Sicherheitskontrollen auf Radwegen. In den Betriebstätten der Stadtreinigung wurden fünf spezielle Touren konzipiert, die sicherstellen, dass auf den Hauptstraßen und auf den Verbindungsstraßen zwischen den Stadtteilen auch im Winter durchgängig sicheres Radfahren möglich ist. Durch diesen neuen Winterdienst werden erstmals auch von der Fahrbahn getrennte Abschnitte und Radwege auf Gehwegen vorbehandelt, die als Teil wichtiger Wegebeziehungen gelten.

Sobald winterliche Straßenverhältnisse angekündigt sind, werden die neuen Touren – zwischen 26 und 38 Kilometern lang, Gesamtumfang 153 Kilometer –ab 5 Uhr früh zeitgleich mit den Hauptverkehrsstraßen abgefahren. Winterliche Verhältnisse sind alle Formen von Glätte, also wenn Feuchtigkeit in der Luft oder am Boden mit einer Temperatur von zwei Grad oder weniger zusammentreffen. Wenn nötig werden die Radstrecken dann mit Sole, einem Gemisch aus Feuchtsalz und Wasser, gestreut. Innerhalb von zweieinhalb Stunden, also bis 7.30 Uhr, sind sie für den Radverkehr präpariert und der sichere Weg zu Arbeit, Schule oder Stadtbummel ist gewährleistet.

Die Stadt Frankfurt lässt sich die Ausweitung des Winterdienstes auf Radwegen jährlich rund 200.000 Euro kosten. Damit werden die Aufwendungen für Personal und die Anschaffung fünf neuer, schmaler Streufahrzeuge gedeckt. Klimadezernentin und FES-Aufsichtsratsvorsitzende Rosemarie Heilig sagt: „Auch der kommunale Winterdienst unterstützt selbstverständlich die Verkehrswende in unserer Stadt. Ich freue mich, dass es gelungen ist, in diesem Winter den vielen Radfahrer*innen ein solches Angebot machen zu können. Der neue Service setzt einen weiteren Anreiz zum Umstieg aufs Rad und damit zur aktiven Senkung von Abgasen und Verkehrslärm in unserer Stadt.“

Mobilitätsdezernent Stefan Majer ergänzt, dass der positive Trend, das in den vergangenen Jahren viele Frankfurterinnen und Frankfurter und auch viele Pendler aufs Fahrrad umgestiegen sind und gerade im Winter immer mehr Rad gefahren wird, unbedingt verstetigt werden müsse. Dieser neue Winterdienst sei ein wichtiger erster Aufschlag dafür. FES-Geschäftsführer Dirk Remmert, der die neuen Touren vorstellte, fügte hinzu: „In der Verkehrspolitik der Stadt Frankfurt zeichnet sich seit Jahren eine Bedeutungsverschiebung hin zu mehr nachhaltiger Mobilität mit Fahrrädern und E-Bikes ab. Das zeigen schon die zuletzt umgesetzten Neuaufteilungen im Verkehrsraum. Es ist für uns nur folgerichtig, dass wir unsere Dienstleistungen darauf ausrichten. Es freut mich, dass wir den Frankfurterinnen und Frankfurtern diesen Winter mit Hilfe unserer Partner im Umweltamt ein verbessertes Angebot machen können.“

Radwege sind als Teil des öffentlichen Verkehrsnetzes auch bisher vom FES-Winterdienst bearbeitet worden. Präventiv geschah das allerdings vor allem dort, wo sich Radwege mit den Hauptverkehrsstraßen die Fahrbahn teilen, denn dort wurden und werden sie von den großen Räum- und Streufahrzeugen mitversorgt, unter anderem in der Innenstadt. Auch besonders glätteanfällige Stellen wie Brücken oder besonders stark frequentierte Radwege wurden auch bisher schon gezielt angefahren und vorbehandelt.

Eine großflächige Nachbearbeitung des insgesamt circa 400 Kilometer langen, asphaltierten Radwegenetzes in Frankfurt gab und gibt es weiterhin bei sogenannten Volleinsätzen, also wenn etwa bei Schneefall die gesamte Stadtreinigung – circa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – für den Winterdienst eingesetzt wird. Ein solcher Einsatz dauert in der Regel einen ganzen Tag, je nach Wetterlage auch länger. Dabei wird ebenfalls nach Wichtigkeit priorisiert.

Die Touren im Überblick

Tour 1 umrundet Sachsenhausen – vom Theodor-Stern-Kay entlang der Stresemann- und der Kennedyallee bis zur Niederräder Landstraße. Südlich die Mörfelder Landstraße bis zur Oppenheimer Landstraße. Zudem beidseitig einen weiten Teil der Darmstädter Landstraße. Nördlich die Route entlang des Schaumainkai und des Sachsenhäuser Ufers bis zur Osthafenbrücke. Zurück dann auf der nördlichen Mainseite über die Sonnemannstraße.

Tour 2 verbindet die Stadtteile Bornheim, Nordend, Ostend, Fechenheim, Riederwald und Bergen-Enkheim: Die Kontrolle beginnt auf der Saalburgallee und führt über die Wittelbacher Allee und den Alleenring die Friedberger Landstraße hoch. Im Osten wird über den Ratsweg die Hanauer Landstraße angebunden, die bis zur Stadtgrenze abgefahren wird. Über die Vilbeler Landstraße werden schließlich Riederwald und Enkheim angebunden.

Tour 3 beginnt im Bahnhofsviertel und schließt zunächst das Gutleutviertel (über Gutleutstraße), das Gallus (über Mainzer Landstraße) und das Europaviertel (über Europaallee) an. Weiterhin wird über Hauptbahnhof und Messe der westliche Alleenring abgefahren: Friedrich-Ebert-Anlage, Senckenberganlage, Zeppelinallee. Entlang Miquel- und Hansaallee wird der Grüneburgpark und der Uni-Campus Westend umrundet. Über Reuterweg und Mainzer Landstraße wird der Kreis geschlossen.

Tour 4 stellt die Verbindung von Heddernheim zum Weißen Stein her. Der obere Teil der Eschersheimer Landstraße wird abgefahren, außerdem die Hügelstraße bis Ginnheim und nach Eckenheim (Jean-Monet-Straße und Elisabeth-Schwarzhaupt-Anlage). Im Dornbusch ist zudem der Marbachweg im Programm, und zwar bis Gießener Straße.

Tour 5 schließlich bedient den Westen, und da vor allem die Verbindungen von Höchst und Unterliederbach (Königsteiner Straße), die Höchster Farbenstraße bis kurz vor Sindlingen, die Leunastraße und Leunabrücke, Schwanheim dann die Schwanheimer Brücke mit allen Zufahrten, von der Nordseite dann durch Nied entlang Nieder Kirchweg, Mainzer Landstraße zurück nach Höchst. Den Abschluss bildet dann die Kurmainzer Straße bis kurz vor Sossenheim und zurück.

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