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Wie in alten Zeiten: Über die Hauptwache soll wieder die Straßenbahn fahren

26.02.2021 | 15:39 Uhr | Stadtgeflüster
Wie in alten Zeiten: Über die Hauptwache soll wieder die Straßenbahn fahren

Dadurch könnte sich das Bild der Innenstadt stark verändern: Planungsdezernent Mike Josef und Verkehrsdezernent Klaus Oesterling haben vorgeschlagen, dass über die Hauptwache wieder die Straßenbahn fahren soll. Die Idee ist nicht neu, fuhr doch viele Jahrzehnte bis es Mitte der 1980er die Straßenbahn über den beliebten Platz an der Zeil. Das Ziel der Idee sei es, die Hauptwache stärker zu beleben und die Erschließung der Innenstadt durch den ÖPNV zu verbessern. „Die Hauptwache war früher der Straßenbahnknoten in Frankfurt“, sagte dazu Verkehrsdezernent Oesterling. „Seit keine Straßenbahn mehr über die Hauptwache fährt, hat der Platz an Attraktivität verloren.“ Damit unterscheide sich die Hauptwache von der Konstablerwache, die durch zwei Straßenbahnlinien und zwei Buslinien rund um die Uhr belebt sei.

Ein weiterer Grund, der für eine Bahnstrecke entlang der Hauptwache spreche, sei die Tatsache, dass die nördliche Innenstadt durch den öffentlichen Nahverkehr nur unzureichend entschlossen sei. Dagegen habe sich die Erschließung der südlichen Innenstadt durch die Altstadtstrecke entgegen aller Prognosen kontinuierlich positiv mit mittlerweile drei Straßenbahnlinien entwickelt.

Josef und Oesterling machen daher den Vorschlag, das Nahverkehrsangebot in der Innenstadt um eine neue Straßenbahnverbindung von der Konrad-Adenauer-Straße über den Straßenzug Vilbeler Straße – Klaus-Mann-Platz – Stephanstraße – Stiftstrasse durch die nördliche Innenstadt zum Eschenheimer Tor und von dort über die Große Eschenheimer Straße, die Hauptwache, den Roßmarkt und die Friedensstraße zum Willy-Brandt-Platz zu erweitern. Früher hatte sich diese Strecke bei den Fahrgästen enormen Zuspruchs erfreut, war diese Verbindung doch vor dem Bau der U-Bahn diejenige mit dem höchsten Verkehrsaufkommen im Frankfurter Straßenbahnnetz. Und um den Platz städtebaulich nicht zu sehr zu verändern, könnte die Platzfolge Hauptwache – Katharinenkirche dem Beispiel moderner französischer Straßenbahnen, wie beispielsweise in Bordeaux, entsprechend ohne störende Oberleitungen im Batteriebetrieb erfolgen.

„Ich bin mir sicher, dass die neue Straßenbahnverbindung ein Erfolg wird“, sagte Oesterling, „weil dadurch die Innenstadt viel feingliederiger erschlossen wird und eine Vielzahl von neuen Direktverbindungen geschaffen werden kann.“

Die Innenstadt stärker als Fläche begreifen

Planungsdezernent Josef sieht in der neuen Erschließung eine große Chance, die Frankfurter Innenstadt viel flächiger zu begreifen als nur auf die Zeil konzentriert. So habe sich in den letzten Jahren entlang der neuen Linie eine Reihe von kleinteiligen Nutzungen etabliert, die von den S- und U-Bahnknoten Hauptwache und Konstablerwache nur unzureichend erschlossen werden. Dazu gehörten beispielsweise das Kneipenviertel im Bereich Elefantengasse/Alte Gasse, die Nutzungen im Bereich Schäfergasse/Stiftstrasse sowie der Bereich zwischen Hauptwache und Willy-Brandt-Platz, der eine sehr kleinteilige Geschäftsstruktur aufweise. Auch das Thurn- und Taxis-Palais und der „Hinterausgang“ von MyZeil könnte durch eine Straßenbahnhaltestelle in der Großen Eschenheimer Straße aufgewertet werden.

„Wir müssen die Innenstadt in Zukunft viel dezentraler verstehen als bisher“, sagte Josef. „Die Innenstadt hat nur eine Zukunftschance, wenn wir vielfältige und kleinteilige Nutzungen anbieten. Das gilt sowohl für Einkaufsmöglichkeiten, als auch für die Ergänzung mit einem differenzierten gastronomischen Angebot. Nur wenige Kaufhäuser reichen nicht aus, um die Attraktivität der Innenstadt zu sichern.“ Mit der neuen Straßenbahnverbindung werde die Grundlage dafür geschaffen, die Nutzung der Innenstadt zu dezentralisieren.

Was sagt Ihr zu den Vorschlägen? Braucht es zur Belebung der Innenstadt eine neue Straßenbahnverbindung?

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