Das Weingut der Stadt Frankfurt bekommt zum Jahreswechsel einen neuen Pächter. Der Hochheimer Winzer Fabian Schmidt übernimmt den Betrieb zum 1. Januar. Den Pachtvertrag mit einer Laufzeit von 30 Jahren unterzeichnete Schmidt am Donnerstag gemeinsam mit der Frankfurter Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, Sylvia Weber. Zuvor hatte die Stadtverordnetenversammlung der Neuverpachtung zugestimmt.
Zum städtischen Weingut gehören das Anwesen in Hochheim mit Gutsgebäude und Gutsschänke sowie Rebflächen in Hochheim, Mainz-Kostheim und am Frankfurter Lohrberg. Insgesamt handelt es sich um rund 23 Hektar Weinberge. Darüber hinaus wird Schmidt künftig auch die Vinothek im Römer betreiben.
Nach Angaben der Stadt setzte sich Schmidt in einem mehrstufigen Konzeptverfahren gegen zehn weitere Bewerber durch. Ausschlaggebend waren unter anderem sein Schwerpunkt auf ökologischem Weinbau sowie seine Pläne zur Modernisierung und Weiterentwicklung des Weinguts. Die zuständige Dezernentin Weber sprach von einem „motivierten neuen Pächter“, der den Betrieb in den kommenden Jahren nachhaltig ausrichten wolle.
Der Pachtvertrag sieht vor, dass Schmidt in den ersten acht Jahren umfangreiche Investitionen am Standort Hochheim vornimmt. Im Gegenzug verzichtet die Stadt in den ersten drei Jahren auf Miet- und Pachteinnahmen. Hintergrund sind notwendige Instandsetzungen und Renovierungen an Gutshaus, Produktions- und Lagerhalle sowie am Gaststättengebäude.
Schmidt, der bereits ein eigenes Weingut mit rund 15 Hektar Rebfläche betreibt, bringt zahlreiche Ideen für die Weiterentwicklung des städtischen Weinguts mit. Er beabsichtigt, die Präsenz des Weinguts im Stadtgebiet zu stärken und es stärker im öffentlichen Leben Frankfurts zu verankern. Geplant ist unter anderem eine Beteiligung an großen städtischen Veranstaltungen – vom Museumsuferfest bis zum Weihnachtsmarkt.
Die von Schmidt produzierten Weine sind bio-zertifiziert; seit 2023 arbeitet sein Betrieb zudem nach den Richtlinien des Demeter-Verbandes. Der neue Pächter zeigte sich zuversichtlich, dass die Frankfurterinnen und Frankfurter auch künftig eine enge Beziehung zu „ihrem“ Weingut pflegen werden.












