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April 2024
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Gooseberry-Crumble, gedünstete Stachelbeeren mit Streuseln

500 g reife Stachelbeeren, 250 g Mehl, 180 g Zucker, 1 Msp Zimt.

Eine ofenfeste Form ausbuttern, die Früchte darin verteilen und mit 50 g Zucker bestreuen. Mehl, restlichen Zucker und Zimt vermischen, die flüssige Butter darüber gießen, und beim Rühren bilden sich die Streusel quasi automatisch.

Die Früchte auf dem Boden einer Ofen festen Form verteilen, mit der Streuselmischung bedecken und im auf 180° vorgeheizten Ofen etwa 20 - 30 Minuten backen, so daß die Streusel bräunen. Vor dem Servieren ein wenig abkühlen lassen. Man kann halb steif geschlagene Sahne dazu essen oder eine Vanillesauce. Der Auflauf schmeckt auch kalt. Außerhalb der Beerensaison kann man ihn auch mit gut abgetropften, eingemachten Stachelbeeren zubereiten (den Saft anderweitig verwenden).

Mit Waldemar Thomas bei Geibels Stachelbeeren in Klein-Zimmern

Die Stachelbeere ist gewissermaßen der Kürbis des Beerenobstes. Nicht wegen ihrer Größe oder Vielfalt, sondern, weil sie, wie jener, zurzeit eine Renaissance erlebt, wieder in Mode gekommen ist. So beobachtet Ludwig Geibel mit Genugtuung, daß fast jeder seiner Kunden ein Schälchen Stachelbeeren aus dem Hofladen mitnimmt. Da sie nur richtig reif in den Verkauf kommen, schmeckt man es auch, daß sie die süßesten aller heimischen Beerenfrüchte sind.

Noch vor wenigen Jahren gab es sie nicht bei den Geibels. Genauer: nicht mehr, denn der Vater, das Heil des Betriebes in der Spezialisierung auf Äpfel und Sauerkirschen suchend, hatte die Beerenkulturen des Großvaters gerodet. Sohn Ludwig und seine Frau Katharina kehrten wieder zur Vielfalt zurück und liegen offenbar richtig damit. Auf 12,5 Hektar ziehen die Geibels vor allem Erdbeeren und Äpfel (30 Sorten), auch Kirschen, Zwetschen, Birnen, Himbeeren, rote wie schwarze Johannisbeeren.

Und Stachelbeeren, an immerhin 400 Sträuchern, soviel wie kein anderer weit und breit. Liegt doch hierzulande das Zentrum der Beerenkultur am Oberrhein, in der Gegend um Oberkirch in der Ortenau. Die Saison der Stachelbeeren ist kurz, nur drei bis vier Wochen dauert sie, und die der frühen, grünen Sorte Invicta ist schon vorüber. Zurzeit leiden die Stachelbeeren infolge der hohen Ozonwerte unter Sonnenbrand; dennoch reifen nun die beliebteren roten Sorten, wie die gute, alte Triumph oder die besonders großbeerige Achilles. In England, wo man "gooseberries" ausnehmend schätzt, war man endlich erfolgreich in der Züchtung einer Beere ohne Stacheln, von der sich Geibel Pflanzen besorgen will. Denn er möchte das Selbstpflücken der Beeren noch komfortabler machen, als es ohnehin schon ist, denn die immer nur drei Triebe, an denen die Beeren wachsen, sind bequeme 1,50 m hoch. Selbstpflücker zahlen bloß 5,60 fürs Kilo und dürfen bei der Arbeit naschen. Für Kinder, die gern dabei helfen, gibt es zur Erholung Hund, Hasen, Sandkasten und allerlei Spielzeug.

In Frankreich heißen Stachelbeeren grosseilles à maqueraux - weil sie eben gerne zu Makrelen gegessen werden. Das weiß der Larousse gastronomique, und sicherlich paßt eine kräftig-säuerliche Stachelbeersauce auch gut zu dem fettreichen Fisch. Nun bedeutet Maquerau umgangssprachlich indessen auch Zuhälter; ob es da einen Zusammenhang gibt, bleibt freilich unklar. Am meisten aber kann man, neben den skandinavischen Ländern, auf den britischen Inseln mit Stachelbeeren anfangen. Besonders ein Rezept gehört in jede Küche, wo gerne Desserts zubereitet werden: Gooseberry Crumble, Stachelbeerkuchen mit Streuseln, jedoch ohne Teigboden.

Obstbau

Katharina und Ludwig Geibel

Brünnchenweg 12 (ausgeschildert)

64846 Gross-Zimmern-Klein-Zimmern (bei Darmstadt)

Tel.:06071-48237

Hofladen: Mo-Fr 8-12.30 u. 14.30-18.30 Uhr, Sa 8-13 Uhr

von Waldemar Thomas