Am Samstag wurde im Frankfurter Römer eine echte Institution mit dem Binding-Kulturpreis 2018 gewürdigt: Der Tigerpalast Frankfurt, eines der angesehensten Varieté Theater Europas. Oder, wie es Oberbürgermeister Peter Feldmann bei der festlichen Verleihung ausdrückte: Der Tigerpalast ist ein „Aushängeschild für Frankfurt“. Für ihre herausragende Arbeit haben die Gründer und Direktoren Margareta Dillinger und Johnny Klinke sowie Robert Mangold als Geschäftsführer einen der renommiertesten Kunstpreise Deutschlands erhalten. Mit der mit 50.000 Euro dotierten Auszeichnung werden Künstler oder kulturelle Einrichtungen aus dem Rhein-Main-Gebiet geehrt, deren Wirken und Schaffen über die Region hinaus Aufmerksamkeit und Anerkennung finden. Und das trifft auf den Tigerpalast nun wirklich zu. Den Preis überreichte Bergit Gräfin Douglas, Vorsitzende des Vorstands der Binding Kulturstiftung, die Laudatio hielt Andreas von Schoeler, Oberbürgermeister a.D.
Mit dem Tigerpalast hat das Kuratorium der Binding-Kulturstiftung eine herausragende Frankfurter Kultureinrichtung ausgezeichnet. Margareta Dillinger, Johnny Klinke und Robert Mangold ist es in bald drei Jahrzehnten gelungen, eine rare Kunstform – das Varieté Theater – zu neuem Leben zu erwecken. Das Programm mit herausragenden Artisten zeichnet sich durch eine kontinuierliche, außerordentliche Qualität aus.
Der „Tigerpalast“ ist seit vielen Jahren fest in der Kulturmetropole Frankfurt verankert. „Varieté ist kein Rotlicht, das ist beste Unterhaltung!“, sagte der Oberbürgermeister in seiner Ansprache. Dabei verwies er auf die Namen prominenter Künstler, die in dem Theater gastierten: Liza Minelli, Bette Midler, Udo Lindenberg und Max Raabe in seinen Anfängen. Drei Millionen Zuschauer hat der Tigerpalast in den 30 Jahren seines Bestehens angezogen. Eine Entwicklung, die kein Selbstläufer war. „Dahinter stehen höchste Konzentration, harte Arbeit und ein unbedingter Wille zu Qualität und Erfolg“, führte der der ehemalige Oberbürgermeister Andreas von Schoeler in seiner Laudatio aus. Und fügte hinzu: „Uns Frankfurtern verschafft der Tigerpalast Momente des Glücks, die wir dankbar genießen!“
Feldmann dankte neben Klinke Mitgründerin Margarete Dillinger, dem verstorbenen Matthias Beltz und Tigerpalast-Gastronom Robert Mangold für ihr Engagement. Denn nur mit einem guten kulinarischen Angebot kommt Varieté beim Publikum an, woran Mangold mit seinem über die Grenzen der Stadt reichenden Ruf entscheidenden Anteil hat. Mit den Worten „Danke, dass es euch gibt! Danke für 30 großartige Jahre Unterhaltung!“, beglückwünschte der Oberbürgermeister den Tigerpalast zum Binding-Kulturpreis.
30 Jahre Tigerpalast
Am 30. September 1988 feierte der Tigerplast seine Eröffnung als modernes Varieté und einziges nicht subventioniertes Theater in der Mainmetropole. Ein Kredit der Hessischen Landesregierung und die Kooperation mit der Stadt Frankfurt hatten den Umbau des alten, zuvor mehr als 60 Jahre von der Heilsarmee genutzten Gebäudes in der Heiligkreuzgasse möglich gemacht. Erklärtes Ziel seiner Gründer war es, eine unabhängige professionelle Unterhaltungskultur und die kulturelle Neubelebung der Frankfurter Innenstadt zu bestärken. Dem vorausgegangen waren eine dreijährige Ideensammlung und historische Studien zur Unterhaltungskultur der 1920er Jahre mit Reisen nach Budapest und Prag, London, Paris und Barcelona.
Hochkarätige Kulturinstitution
Mit dem Tigerpalast gesellt sich eine weitere hochkarätige Kulturinstitution zu den stets herausragenden Preisträgern der Auszeichnung. Der Binding-Kulturpreis wird in diesem Jahr zum bereits zum 23. Mal verliehen. Mit dieser wichtigen Förderung der Kulturszene in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet unterstreicht die traditionsreiche Binding-Brauerei die enge Verbundenheit zu ihrer Heimatregion.