Herzlichen Glückwunsch: Das „schönste Museum der Welt“, das Caricatura Museum Frankfurt, Museum für Komische Kunst und die Caricatura Galerie für Komische Kunst in Kassel werden mit dem Hessischen Kulturpreis 2020 ausgezeichnet. Das sind wirklich schöne Nachrichten in einem Jahr, in dem Kulturorte wie diese so viele schlechte Nachrichten verkraften mussten (und leider noch müssen). Den Preis bekommen die beiden Häuser für ihr Engagement rund um das Genre der Karikatur. „Das verdienstvolle Wirken hat eine Strahlkraft, die weit über die hessischen Landesgrenzen hinausgeht“, begründeten Ministerpräsident Volker Bouffier und die Hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn die Entscheidung des Kuratoriums für die Preisträger.
Museumsleiter Achim Frenz ist glücklich über diese Auszeichnung und sagt: „Die Auszeichnung ehrt uns sehr. Die Ehrung würdigt einmal mehr die Auswirkung und den Einfluss unserer Arbeit auf Deutschland und Europa. Die Werke unserer Künstlerinnen und Künstler zeigen einen einzigartigen Blick auf die vergangenen wie aktuellen gesellschaftlichen und politischen Geschehnisse und lehren den Betrachtenden, Dinge kritisch zu hinterfragen.“ Bleibt zu hoffen, dass das bald wieder direkt vor Ort möglich ist und die Häuser ihre Türen wieder für Besucher öffnen dürfen. Denn gerade in Zeiten wie diesen ist Lachen unglaublich wichtig!
„Talentschmiede für die satirische Bildkunst“
Die Caricatura ist mit dem Caricatura Museum Frankfurt, der Galerie für Komische Kunst in Kassel, der Sommerakademie für Komische Kunst und der Caricatura Agentur die zentrale Netzwerkinstitution für Komische Kunst im deutschsprachigen Raum. Seit 2007 veranstaltet die Caricatura Galerie in Kassel zusammen mit mehreren Partnern jährlich die Sommerakademie für Komische Kunst. Das bundesweit einzigartige Projekt widmet sich der Aus- und Weiterbildung von Talenten aus dem Bereich der satirischen Bildkunst und hat eine ganze Generation von Zeichnerinnen und Zeichnern erfolgreich ausgebildet. Die Caricatura sei eine „Talentschmiede für die satirische Bildkunst“ und bringe sehr erfolgreich junge Talente hervor, so Bouffier.
„Mit zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Europa und auch auf anderen Kontinenten geben das Caricatura Museum Frankfurt, Museum für Komische Kunst und die Caricatura Galerie für Komische Kunst in Kassel den Künstlerinnen und Künstlern und somit der Vielfalt der Karikatur und der Komik eine Bühne und eine Plattform, die ihresgleichen sucht. Sie zeigen somit, dass man sich ernsten Themen auch auf humorvolle Weise nähern kann“, unterstrichen Ministerpräsident Bouffier und Wissenschaftsministerin Angela Dorn. Gerade in den vergangenen Jahren habe die Karikatur jedoch auch Auseinandersetzungen, Gewalt und Terror gegenübergestanden, weil Satire und Sarkasmus aus religiösen oder kulturellen Gründen nicht erkannt, missinterpretiert oder als entehrend wahrgenommen worden seien. „Dabei ist gerade die Karikatur eines der Sinnbilder der Meinungsfreiheit, um der Welt, der Politik und der Gesellschaft fehlerhaftes Handeln und vermeintliche Schwächen auf künstlerische Weise aufzuzeigen“, betonte Bouffier. „Karikaturen besitzen eine hohe Ausdruckskraft, um Themen auf den Punkt zu bringen und den Diskurs anzuregen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur politischen Meinungs- und Willensbildung. Ihren Stellenwert als kulturelles Gut anzuerkennen ist in einer Zeit, wo sie andernorts mit Terror und Gewalt bekämpft werden, daher wichtiger denn je. Die Wertigkeit dieses bedeutenden Genres soll daher durch die Verleihung des Hessischen Kulturpreises an das Caricatura Museum Frankfurt, Museum für Komische Kunst und die Caricatura Galerie für Komische Kunst in Kassel anerkannt und öffentlich gewürdigt werden“, so Bouffier und Dorn. Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Verleihung des Preises zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.
„Gerade in diesen schwierigen Zeiten möchte ich unterstreichen, dass die Kultur in unserem Land für die Hessischen Landesregierung einen hohen Stellenwert hat“, erklärte Bouffier abschließend. „Das Land Hessen hat Künstlerinnen und Künstlern, Festivals und Kultureinrichtungen schon bisher mit einem umfassenden Unterstützungspaket geholfen, die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen zu überstehen. Auch jetzt setzen wir uns als Landesregierung auf allen Ebenen und Wegen dafür ein, dass die Bundesregierung die angekündigten Hilfen rasch und praxisgerecht umsetzt und die Kulturbranche, die erneut einen großen Anteil an der Last der Einschränkungen trägt, auch den entsprechenden Anteil an den Entschädigungen erhält. Wie bei unserem 50-Millionen-Euro-Paket aus dem Frühjahr werden wir anschließend prüfen, in welchen Bereichen noch Defizite bestehen und es gegebenenfalls weitere ergänzende Unterstützung des Landes braucht. Dazu stehen wir im Dialog mit den Betroffenen“, sagte Wissenschaftsministerin Dorn.