Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
Oktober 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So

Jahresempfang der IHK Frankfurt am Main 2017: Chancen für Wirtschaftsstandort Frankfurt

30.01.2017 | 08:27 Uhr | Stadtgeflüster
Jahresempfang der IHK Frankfurt am Main 2017: Chancen für Wirtschaftsstandort Frankfurt

(kus) Der traditionelle Jahresempfang der IHK Frankfurt am Main stand ganz im Zeichen neuer Herausforderungen für die Wirtschaft, aber auch der Chancen für die Metropolregion FrankfurtRheinMain. IHK-Präsident Prof. Dr. Mathias Müller nannte in seiner Begrüßung vor rund 1.800 Gästen die Schlagworte USA, Brexit und die Integration der Flüchtlinge, die das politische Weltbild im vergangenen Jahr markant verändert haben.

Müller ging auf die Amtseinführung Donald Trumps ein und stellte fest, dass im Regierungsstab große unternehmerische Erfahrung zu finden ist. „Es sieht so aus, als wollte Trump die USA am liebsten wie ein Vorstandsvorsitzender sein Unternehmen führen“, sagte Müller. Mit diesem Programm verfolge er ebenso wie die Wirtschaft Wachstum für Amerika. Vor dem Hintergrund, dass die USA der wichtigste Handelspartner für Hessen sei, müsse ein Augenmerk darauf gelegt werden, dass sich die transatlantischen Handelsbeziehungen weiter stabil entwickeln.

Mit Blick auf Europa betonte Müller, dass dem Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich Einbußen drohten. „Die Europäische Union muss mit den Folgen des Brexits zurechtkommen“, sagte er und betonte, dass es wichtig sei, den Blick nach vorne zu richten und zu schauen, welche Chancen sich für den Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain. Denn viele Unternehmen insbesondere aus Asien und der arabischen Welt würden andere Standorte prüfen. „FrankfurtRheinMain zählt dabei für viele zum Kreis der Favoriten“, sagte Müller. „Das freut uns, denn es bestätigt die Einschätzung, dass FrankfurtRheinMain in den vergangenen Jahren zunehmend attraktiver im internationalen Wettbewerb der Metropolregionen geworden ist.“

Die geplante Fusion der Frankfurter und der Londoner Börse betrachtete der IHK-Präsident ebenfalls im Hinblick auf den Standort Frankfurt. „Wir sind davon überzeugt, dass wesentliche Funktionen der Börse in Frankfurt bleiben müssen, damit dies auf den Finanzplatz insgesamt abstrahlt und dieser seine volkswirtschaftliche Funktion dauerhaft erfüllen kann“, betonte Müller. Die IHK Frankfurt setze ihr Vertrauen in den Hessischen Wirtschaftsminister als Träger der Hessischen Börsenaufsicht, dass er bei seiner abschließenden Entscheidung sowohl die Frage der Aufsicht als auch die Sicherung der Weiterentwicklung des Finanzplatzes im Auge haben werde.

In seinen weiteren Ausführungen legte Müller das Augenmerk auf die Entwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain, für deren Zusammenwachsen sich die Kammer seit Jahren einsetze. Im vergangenen Jahr haben die IHKs und die Handwerkskammern der Metropolregion zwischen Aschaffenburg und Worms, zwischen Gießen und Darmstadt zusammen unter dem Namen PERFORM diverse Projekte gestartet, um die Zusammenarbeit in der Metropolregion voran zu bringen.

Mehr Wohnungsangebote, mehr Gewerbegebiete, lebendige Innenstädte, mehr Schienenverkehr, Sicherung des Flughafens – diese Stichpunkte nannte Müller als weitere wichtige Anliegen der Wirtschaft für das Jahr 2017.

Fredi Bobic, Sportvorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG und Gastredner des Abends, blickte zu Beginn seiner Rede auf seine Anfangszeit in Frankfurt zurück, als ihm größte Skepsis entgegenschlug. „Mir ist natürlich bewusst, dass ich zu liefern habe, dass ich Erfolg haben muss, um die Chance zu bekommen, mich langfristig hier niederzulassen“, fasste er seine ersten Eindrücke zusammen. Er habe allerdings inzwischen das Gefühl, angekommen zu sein: „Ich weiß, was ein Bembel und ein Ebbelwoi aus dem Gerippten ist.“ Im Verlauf seiner Rede betonte Bobic die Bedeutung des Jobmotors Fußball für eine Stadt und eine Region: „Eintracht Frankfurt ist der bekannteste Werbeträger der Stadt und der größte Multiplikator des Namens Frankfurt.“

Ministerpräsident Volker Bouffier zog in seinem Grußwort eine Bilanz des vergangenen Jahres. Es sei trotz zahlreicher Herausforderungen für die Wirtschaft erfolgreich gewesen. „Die höchste Anzahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und die niedrigste Arbeitslosenzahl seit Anfang der 90er Jahre sind ein deutlicher Beleg für eine pulsierende Wirtschaft in Deutschland“, sagte er. Hessen und das Rhein-Main-Gebiet seien Impulsgeber des anhaltenden Aufschwungs. Das Land stehe wirtschaftlich so stark da wie noch nie in seiner 70-jährigen Geschichte. Die Aussichten für die Unternehmen seien auch für 2017 und die kommenden Jahre weiterhin erfreulich. Dabei gelte es, sich auf die kommenden wirtschaftlichen Veränderungen einzustellen. Dazu zählen beispielsweise der Brexit, den es für die Region klug zu nutzen gelte oder auch die Integration von Flüchtlingen in den hiesigen Arbeitsmarkt. „Auch wenn die Herausforderungen nicht kleiner werden, haben wir allen Grund, sie mit Zuversicht anzugehen. Damit Hessen mit Frankfurt als Herzstück eines prosperierenden Rhein-Main-Gebiets auch zukünftig eines der wirtschaftsstärksten Länder und attraktivster Standort in Europa bleibt“, sagte der Ministerpräsident.

Oberbürgermeister Peter Feldmann betonte in seinem Grußwort, dass Frankfurt weit mehr als Finanzmetropole und Logistikdrehscheibe ist. „Frankfurt ist Industriestandort mit Tradition, bietet attraktive Arbeitsplätze und weist eine hohe Leistungsfähigkeit und Produktivität auf. Für die großen Herausforderungen wie Brexit und Digitalisierung ist Frankfurt strategisch gut gerüstet“, so der Oberbürgermeister. Ein großes Plus der Wirtschaftsregion FrankfurtRheinMain sei die Internationalität der Bevölkerung und der Wirtschaftsbeziehungen. „Für die Wirtschaft und für die Freizeitgestaltung sind schnelle Verbindungen und kurze Wege hilfreich, auch in dieser Hinsicht ist Frankfurt top“, fügt Oberbürgermeister Feldmann an, „Frankfurt ist und bleibt ein Ort der Toleranz und Freiheit und ein sicherer Ort für die Menschen, die hier leben, wie auch für die, die hier gewohnt sind, faire Geschäfte zu machen.“

Mehr News