Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat am Montag den Grundstein für die umfassende Modernisierung des traditionsreichen Frankfurter Zoos gelegt. Auf Basis des Masterplans "Zookunft2030+" soll der zweitälteste Zoo Deutschlands in den kommenden 15 Jahren in drei Phasen umgestaltet werden. Das Konzept sieht nicht nur bauliche Erneuerungen vor, sondern verfolgt auch eine Neuausrichtung an modernen zoologischen Standards sowie Nachhaltigkeits- und Artenschutzaspekten. Die finale Zustimmung durch die Stadtverordnetenversammlung steht noch aus.
Bereits im September 2024 hatten Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sowie Zoodirektorin Dr. Christina Geiger den Masterplan vorgestellt. "Unser Ziel ist es, den Frankfurter Zoo in die Zukunft zu führen, ihn für Besucherinnen und Besucher attraktiver zu gestalten und zugleich eine Vorreiterrolle im Natur- und Artenschutz zu etablieren", betont Hartwig. Angesichts einer Bausubstanz, die teilweise noch aus den Nachkriegsjahren stammt, sei eine Modernisierung dringend erforderlich.
Drei neue Themenwelten – ein Fenster zu bedrohten Lebensräumen
Das Konzept des Masterplans sieht vor, dass der Zoo künftig drei großflächige Themenwelten beherbergt, die verschiedene ökologische Lebensräume nachbilden. Den Auftakt bildet die rund 2,4 Hektar große Serengeti-Anlage, die afrikanische Savannenlandschaften mit einer naturnahen Gestaltung für Giraffen, Nashörner, Zebras und Antilopen erlebbar machen soll. Die Eröffnung ist für 2033 geplant. In der zweiten Bauphase folgt die Lomami-Anlage, eine Nachbildung des tropischen Regenwaldes Afrikas. Den Abschluss der Umgestaltung bildet schließlich die Manú-Anlage, die das Ökosystem des südamerikanischen Amazonasgebiets präsentiert. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für 2039 vorgesehen.
Ein wesentliches Element der Neugestaltung ist die enge Kooperation mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF). "Wir orientieren uns in der Planung an bestehenden Artenschutzprojekten der ZGF, insbesondere in Afrika und Südamerika", erklärt Geiger. "Zoos haben heute nicht nur eine Bildungs- und Freizeitfunktion, sondern sind essenzielle Partner im internationalen Artenschutz."
Zoo bleibt während der Bauphasen geöffnet
Ein besonderer Fokus liegt darauf, dass der Zoo auch während der umfangreichen Umbauarbeiten durchgehend geöffnet bleibt. Hierfür ist eine schrittweise Umsetzung des Masterplans vorgesehen: Während die Serengeti-Anlage errichtet wird, soll parallel die detaillierte Planung der nächsten Bauphasen erfolgen, sodass ein nahtloser Übergang zwischen den einzelnen Abschnitten gewährleistet ist.
Verbesserte Bedingungen für Tiere und Besucher
Neben der naturnahen Gestaltung der Gehege stehen auch die Arbeitsbedingungen für die Tierpfleger im Mittelpunkt der Planungen. Zudem wird darauf geachtet, dass Tiere auch in den Wintermonaten gut sichtbar bleiben. Geheizte Innenanlagen sollen es den Besuchern ermöglichen, Tiere das ganze Jahr über zu beobachten – eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zur aktuellen Situation.
Mit der Umsetzung dieses ambitionierten Projekts könnte der Frankfurter Zoo eine Vorreiterrolle unter den deutschen Zoologischen Gärten einnehmen. "Wir schaffen hier nicht nur eine moderne zoologische Einrichtung, sondern auch ein Zentrum für Umweltbildung, Wissenschaft und Artenschutz", resümierte Hartwig. Die ersten baulichen Maßnahmen könnten nach Zustimmung der Stadtverordneten bereits in den kommenden Jahren beginnen.