Bevor am heutigen Freitag die Gastronomie in Frankfurt wieder öffnen darf, hat sich Oberbürgermeister Peter Feldmann bei einem Besuch im noch geschlossenen Restaurant „Margarete“ auf der Braubachstraße selbst davon ein Bild gemacht, wie sich Restaurants auf den Start nach der Corona-Zeit vorbereiten. Besonders über die Umsetzung der vorgegebenen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus wollte sich das Stadtoberhaupt informieren. „Es ist gut, dass Restaurants und Cafés nun wieder öffnen können – ähnlich wie schon bei den Spielplätzen, Museen, dem Zoo oder dem Palmengarten gibt es einen großen Drang in der Bevölkerung, ihre Freizeit oder ihre Mittagspause endlich wieder draußen zu verbringen.“, so Feldmann.
Es ist klar, dass das Einhalten der Hygieneregeln dabei das oberste Gebot sind: „Es ist besonders wichtig in dieser Zeit der Lockerungen die Abstandsgebote zu beachten, um der Verbreitung des Virus weiterhin keine Chance zu lassen“, sagte Feldmann. Doch ihm ist auch bewusst, dass es genau hier noch enormen Nachbesserungsbedarf gibt. Die Kritik der Gastronomie an der Regel, dass Restaurants pro fünf Quadratmeter einen Gast bewirten dürfen, kann Feldmann nachvollziehen: „Das ist oft hart, weil es sich für viele nicht lohnt, ihr Restaurant für wenige Gäste überhaupt zu öffnen. Alle anderen Bundesländer sind da pragmatischer als Hessen“, sagte der Oberbürgermeister, der sich im Sinne der Gastronomie für eine Angleichung des hessischen Sonderweges an den nationalen Standard aussprach.
Angesichts dieser Regelungen hatte die Initiative Gastronomie Frankfurt e. V. (IGF) für den Freitag zu der Aktion #leerelokale aufgerufen. Denn so gut die Lockerungsmaßnahmen auf dem Papier klingen mögen, so problematisch gestaltet sich deren Umsetzung. Wie auch für viele Theater und Kinos ist auch für zahlreiche Gastronomiebetriebe unter den geltenden Vorgaben aus wirtschaftlicher Sicht einfach nicht machbar. Es ist ja verständlich, dass die Landesregierung bei der Vielzahl an Lockerungen eine gewisse Vorsicht walten lassen möchte. Denn schließlich will Niemand von uns, dass die Lockerungen in wenigen Wochen wieder rückgängig gemacht werden müssen. Wenn aber Lockerungen beschlossen werden, die mit der Realität herzlich wenig zu tun haben, ist das ebenso wenig sinnvoll.
Demzufolge steht zu hoffen, dass die Landesregierung im Bereich Gastronomie und Kultur noch einmal nachbessert – und dass sich auch die Gäste an die nötigen Regelungen halten. Denn letztendlich ist diese Krise nur gemeinsam zu bewältigen.