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Personalmangel bei Gastronomie und Hotels

20.08.2021 | 12:07 Uhr | Business
Personalmangel bei Gastronomie und Hotels

Strahlender Sonnenschein, erweiterte Außengastronomie und gelockerte Corona-Regelungen für Restaurant-Gäste und Reisende: Man möchte meinen, dass mit dem Ende des mehrmonatigen Lockdowns die Zeichen für Gastronomie und Hotels auf Neuanfang ausgerichtet sind und in eine positivere Zukunft weisen. Das ist in gewisser Weise auch richtig. Doch auch wenn die Gäste zurückkommen, sehen sich die Betreiber von Restaurants, Cafés und Übernachtungsstätten mit einem ganz anderen Problem konfrontiert: Ihnen fehlt es schlichtweg an Personal.

Gerade in Regionen, die stark auf Tourismus ausgerichtet sind, aber auch in einer Großstadt wie Frankfurt, wird kundiges Fachpersonal vielerorts händeringend gesucht. Der Grund für das Problem: Zahlreiche Bedienstete haben während des Lockdowns den Job aufgegeben und haben sich etwas Neues gesucht – oft in ganz anderen Berufen. Dieses Personal zurück zu bekommen, ist nicht zuletzt aufgrund der noch immer unsicheren Lage enorm schwierig – auch wenn ein weiterer Lockdown aufgrund der Impfquote eher ausgeschlossen werden kann.

So entsteht eine extreme Zwickmühle: Hoteliers und Gastronomen würden gerne mehr Service anbieten, wozu allerdings das Personal fehlt. Gibt es aber Mängel am Service und am Angebot, bleiben schnell die Gäste fern, was wiederum mehr Investitionen – etwa in weitere Bedienstete – unmöglich macht. Umso wichtiger ist es also, so schnell als möglich Personal – ob für die Küche, den Service oder für Arbeit in der Verwaltung. Dabei dürfte es besondere Bedeutung haben, solche Angestellte, die inzwischen den Beruf gewechselt haben, zurückzugewinnen. Und genau das wird die Arbeitgeber dieser Branchen in den kommenden Monaten noch vor enorme Herausforderungen stellen.

Das sind freilich keine besonders guten Aussichten. Zudem muss gerade eine Stadt wie Frankfurt bereits seit den ersten Monaten der Krise immer wieder die Schließung von zum Teil alteingesessenen Betrieben – sowohl im Bereich Hotels, wie auch im gastronomischen und kulturellen Bereich – vermelden. Aber es gibt auch viele positive Signale. So erklärte etwa James Ardinast, Vorstandsmitglied des DEHOGA Frankfurt und der Initiative Gastronomie Frankfurt e. V. (IGF): „Natürlich macht es die Pandemie unserer Branche alles andere als leicht, erfolgreich zu wirtschaften. Viele Gastronominnen und Gastronomen schaffen es aber mit Durchhaltevermögen, Mut und Kreativität, den Auswirkungen der beiden Lockdowns und den geltenden Einschränkungen zu trotzen.“

So gibt es etwa zahlreiche Neueröffnungen und Expansionen. Ein Beispiel ist das „Sunny Side Up“, das nach einem erfolgreichen Start im Westend nun auch einen zweiten Standort im Nordend eröffnet hat. Über Personalprobleme kann Café-Betreiber Dennis Burkhardt kaum klagen. „Natürlich war es eine sportliche Herausforderung, unsere 18 Mitarbeitenden durch die Lockdowns zu führen“, erzählt er. Sein erstes All-day-breakfast-Café eröffneten er und Ana Maria Myers del Alamo 2019 im Frankfurter Westend mit der Option auf einen zweiten Standort, „wenn unser Konzept ankommt“. Das tat es, auch im „Take-away-Modus“. Mit Beginn des zweiten Lockdowns im Dezember haben Burkhardt und del Alamo eine ehemalige Buchhandlung im Nordend mit einer Fläche von rund 120 Quadratmetern umgebaut und sich auf die Eröffnung im Juli 2021 vorbereitet. Mit dieser Expansion hat das Sunny Side Up 30 neue Mitarbeitende eingestellt. Rund 200 Personen bewarben sich auf die Stellenausschreibung. „Wir haben auf moderne Kanäle wie Instagram, LinkedIn und Stepstone gesetzt und haben uns in verschiedenen, kurzen Videos vorgestellt, um den jungen Leuten Lust auf den Betrieb zu machen“, erklärt sich Burkhardt den großen Erfolg seiner Stellenangebote.

Dadurch wird klar, dass gerade der Personalmangel enorme Herausforderungen bedeutet, die nicht nur durch die Nutzung klassischer Kanäle, sondern auch durch neue, kreative Ideen gemeistert werden können. Wie in allen Branchen liegt auch hier noch ein langer, harter Weg vor allen Beteiligten, aber es gibt ja zum Glück nicht nur Hiobsbotschaften, sondern auch positive Beispiele, die Hoffnung und Mut machen.

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