Mit dem kulturellen Pilotprojekt „Uff die Gass!“ startet Alt-Sachsenhausen im Sommer 2025 eine ambitionierte Initiative, um den zentral gelegenen Paradiesplatz nachhaltig und gemeinschaftlich zu beleben. Unter Federführung des Vereins Altsax Kunst und Kultur und in enger Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Stadtmarketing verwandelt sich der Platz an mehreren Wochenenden zur offenen Bühne für Kunst, Musik, Sport und kreative Mitmachangebote – kostenlos, niedrigschwellig und generationenübergreifend.
„Mit ‚Uff die Gass!‘ wollen wir zeigen, wie Kultur dazu beitragen kann, die Lebens-, Begegnungs- und Erlebnisqualität im Viertel spürbar zu verbessern. Der Paradiesplatz soll wieder als lebendiger Mittelpunkt wahrgenommen werden und Impulse für eine positive Entwicklung setzen“, betont Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst. Sie verweist darauf, dass neben einer starken Wirtschaft und hoher touristischer Anziehungskraft auch zahlreiche Herausforderungen bestehen, etwa in Form von Lärm, Müll und zunehmendem Leerstand. Diese Themen sollen gemeinsam mit Anwohnerinnen, Anwohnern und lokalen Akteuren durch konkrete Aktionen und langfristig wirksame Lösungen adressiert werden.
Eduard M. Singer, Leiter der Stabsstelle Stadtmarketing, hebt hervor, dass das Projekt bewusst nicht als einmaliges Festival angelegt ist, sondern dauerhaft in der Nachbarschaft wirken und Dialogräume schaffen soll: „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern neue Visionen für Alt-Sachsenhausen zu entwickeln – ausgehend vom historischen Erbe des Viertels, aber zukunftsorientiert und inklusiv.“
Die Initiatoren vom Verein Altsax Kunst und Kultur engagieren sich bereits seit Langem dafür, kreative Potenziale des Stadtteils sichtbar zu machen. „Für uns ist das Projekt ein echtes Herzensanliegen. Wir haben aus einem einst vernachlässigten und leerstehenden Ort mit viel Herzblut und ehrenamtlicher Arbeit eine Begegnungsstätte geschaffen, die nun weiterentwickelt wird. Es geht um ein Alt-Sachsenhausen, das jenseits von Problemen wie Müll und Lärm wieder mehr Vielfalt, Lebensqualität und Gemeinschaft erfährt“, erläutert Vereinsvorsitzender Timo Braun.
Das umfangreiche Kulturprogramm startet am Wochenende vom 20. bis 22. Juni mit musikalischen Höhepunkten, darunter die „Fête de la Musique“, ein Jazz-Frühschoppen sowie Lesungen und Führungen zur lokalen Geschichte. Vom 3. bis 6. Juli stehen Bewegung und Interaktion im Mittelpunkt – unter anderem mit Box-Workshops für Kinder und Jugendliche, organisiert gemeinsam mit lokalen Sportvereinen. Ein besonderer Höhepunkt ist der Nachbarschaftstag am 6. Juli, der mit zahlreichen Aktionen explizit auf Familien und generationsübergreifende Begegnungen ausgerichtet ist.
Das dritte Wochenende vom 17. bis 20. Juli widmet sich schließlich der kreativen Vielfalt des Stadtteils mit Comedy, Hip-Hop-Open-Mic und Graffiti-Jams. Auch hier setzen die Veranstalter gezielt auf eine breite Einbindung lokaler Künstlerinnen und Künstler sowie der Nachbarschaft. Die Initiativen „Open Walls“ und der „Montana Store Frankfurt“ unterstützen das Programm insbesondere mit Graffiti-Workshops, die auch Kindern ermöglichen, sich kreativ einzubringen.
Bereits im Vorfeld findet am Dienstag, 17. Juni, um 19 Uhr ein offenes Anwohnertreffen auf dem Paradiesplatz statt. Alle Interessierten sind eingeladen, ihre Anregungen und Ideen einzubringen und das Projekt gemeinsam aktiv zu gestalten.
Langfristig versteht sich „Uff die Gass!“ als Auftakt und Impuls für eine nachhaltige kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung von Alt-Sachsenhausen – hin zu einem lebendigen, offenen und inklusiven Stadtviertel.
Foto, links: Von Links: Eduard M. Singer, Timo Braun, Marc Hofmann von der Agentur Ort3, Laura Diehm, Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst, Luca Ganz von der Agentur Ort3 und Alice Diehm, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
Foto, rechts: Timo Braun und Laura Diehm vom Verein Altsax Kunst und Kulturverein mit Luca Ganz von der Agentur Ort3, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler