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Verein zur Wiederbelebung des Wiesenhüttenplatzes gegründet

20.07.2018 | 10:26 Uhr | Stadtgeflüster
Verein zur Wiederbelebung des Wiesenhüttenplatzes gegründet

Stadtplätze, an denen man sich mit Freunden und Nachbarn treffen, an denen man Erholung vom Großstadttrubel findet oder die mit Gastronomie und Veranstaltungen bespielt werden, sind in Frankfurt zwar vorhanden, aber dennoch eher eine Seltenheit. Plätze, die das Potential hätten, zu solchen kleinen Treffpunkt-Oasen in der Großstadt zu werden, gibt es dagegen mehrere. Doch oft wird dieses Potential einfach nicht genutzt. Das kann Kostengründe haben oder einfach auch daran liegen, dass sich Niemand findet, der sich um solche Orte kümmert. Denn wie das Beispiel Wiesenhüttenplatz im Bahnhofsviertel zeigt, reichen der Einsatz von FES, Grünflächenamt und Stadtpolizei nicht aus, um einen Platz zu einem Ort zu machen, an dem sich alle Frankfurter wohl fühlen und gerne verweilen.

Die Wiederbelebung eines Kleinods

Der Wiesenhüttenplatz wurde 2006 zur Fußball-Weltmeisterschaft neu gestaltet. Seitdem ist dort jedoch nichts mehr passiert. Anwohner, Hotels und ansässige Gewerbetreibende sehen seit Jahren mit Bestürzung, wie ein an sich wirklich schöner Platz komplett verkommt. Das größte Problem der vergangenen Jahre war die extreme Vermüllung der Anlage. Da reicht es nicht, dass die FES Sondereinsätze fährt, um das unansehnliche Chaos zu beseitigen. Es muss auch mit den Menschen gesprochen werden, die hier oft nicht nur ihren Müll hinterlassen, sondern auch ihre Notdurft verrichten. „Es ist eine schwierige Klientel“, erklärt Stadtrat Markus Frank. Es würde nicht reichen, dass die Stadtpolizei hier einmal hingeht und die Regeln erklärt. Wenn sich hier Großfamilien mit ihrem gesamten Hausrat niederlassen oder sich Drogenabhängige treffen, dann muss man wieder und wieder mit ihnen das Gespräch suchen.

Doch all das wird nicht ausreichen, um den Platz zu der kleinen Großstadtoase zu machen, die er eigentlich sein könnte. Vor rund zwei Jahren haben sich einige Anrainer getroffen, um auszuloten, was sie machen können, um die Situation am Wiesenhüttenplatz zu verbessern. „Es geht uns dabei nicht um Verdrängung“, sagt Szene-Gastronom Radu Rosetti, der auf dem Platz vor einigen Wochen mit dem „Walon & Rosetti im Park“ einen Kiosk mit kleinem gastronomischen Angebot eröffnet hat. „Vielmehr geht es ums Partizipieren.“ Dass das funktionieren kann, habe er beim Public Viewing erlebt, dass das  „Walon & Rosetti im Park“ zur WM angeboten hatte.

Heller, sicherer und sauberer

Es gibt viele Ideen und vor allem den Willen zur Veränderung. Deshalb hat sich nun ein Verein gegründet, der die konkrete Umsetzung verschiedener Vorschläge in Angriff nehmen möchte. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass sich mit der Gründung des Vereins jetzt nicht einfach ein Schalter umlegen lässt und alles ist gut. „Das wird ein Marathon“, so Stadtrat Markus Frank, „ein langwieriger Prozess, bei dem wir sicherlich auch viele Rückschläge werden hinnehmen müssen.“ Dass es letztendlich gelingt, den Wiesenhüttenplatz aufzuwerten, davon sind die Mitglieder des Vereins, zu denen neben Radu Rosetti und dem am Platz ansässigen Le Méridien auch das Roomers Hotel, der Work Space-Anbieter Design Offices, das Touristikunternehmen ETS und das Internationale Familienzentrum gehören, fest überzeugt. Nun geht es erst einmal darum, noch mehr Menschen von den Zielen des Vereins zu überzeugen. Dabei freuen sich die Mitglieder über neue Vorschläge und Ideen, die dazu beitragen können, diesen Platz neu zu beleben.

Für dieses Jahr sind auch noch ein paar Veranstaltungen geplant, die der Nachbarschaft, aber auch allen anderen Interessierten den Wiesenhüttenplatz als schönen Stadtplatz vorstellen sollen. So wird es etwa während des Museumsuferfestes in Kooperation mit der SCHIRN ein Open-Air Kino geben und im Dezember wird ein Winterbazar stattfinden. Um die Nachbarschaft ein wenig näher zusammen zu bringen, wird es zudem am 13. Oktober eine CityTour für die Anwohner geben und für den 8. November ist eine gemeinschaftliche Putzaktion geplant.

Der Platz soll heller, sicherer und sauberer werden – ein schwieriges und wahrscheinlich auch langwieriges Unterfangen, das mit der Gründung des Vereins aber seinem Ziel schon einen wichtigen Schritt näher gekommen ist.

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