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70 Jahre Pupille! Das deutschlandweit erste Uni-Kino feiert Geburtstag

18.12.2021 | 17:08 Uhr | Lieblingsorte
70 Jahre Pupille! Das deutschlandweit erste Uni-Kino feiert Geburtstag

Herzlichen Glückwunsch an ein ganz besonderes Kino in Frankfurt: Die Pupille ist 70 Jahre alt geworden. Am 17. Dezember 1951, fand die erste Filmvorführung an der Frankfurter Goethe-Universität statt. Es war nicht nur die Geburtsstunde des Frankfurter Uni-Kinos, sondern auch des deutschlandweit ersten Uni-Kinos. Vor sage und schreibe über 2000 Studierenden wurde damals eine selbstgedrehte Semesterschau gezeigt, die einen Ausflug der Universität nach St. Goar dokumentierte. Anlass war die Gründung des „Filmstudio“, in dem zunächst Studierende Semesterschauen aus selbstgedrehten 16mm Filmen vor Publikum zeigten. Diese sogenannten Pupillen verliehen dem später gegründeten Kino ihren heutigen Namen „Pupille - Kino an der Uni“.

„In den frühen 1950er Jahren entstand das Kino in der Uni in einer Stimmung des Aufbruchs, die der kulturelle Nachholbedarf ebenso prägte wie der Wunsch nach Anbindung an die internationale Kinematografie und nach kultureller Mitbestimmung“, erklärt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig und führt weiter aus: „Heute ist die Pupille ein essenzieller Bestandteil des kulturellen Lebens der Universität, aber auch der Stadt. In den letzten Jahren wurde das Programm wiederholt mit dem Hessischen Kinokulturpreis und dem Kinopreis des Kinematheksverbundes ausgezeichnet. Zwei Mal pro Woche werden ebenso anspruchsvolle wie unterhaltsame, historische wie aktuelle Filme für alle Filminteressierten gezeigt. Ich gratuliere zum 70. Jubiläum seit der ersten Filmvorführung und hoffe, dass auch die kommenden Generationen von Cineastinnen und Cineasten das Kino mit dem gleichen Erfolg betreiben werden.“

Die praktische und theoretische Filmarbeit waren vorerst die zentralen Anliegen des Filmstudios. Mit der Eröffnung des Studierendenhauses 1953 bekamen die Studierenden einen festen Ort für ein Uni-Kino. Das Programmieren von Film rückte verstärkt auf die Tagesordnung und nahm die Praxis späterer kommunaler Kinos vorweg: Das Kino zeigte thematische Filmreihen, Werkschauen und wurde zum Raum für Filmdebatten. Das „Filmstudio“ gab eine gleichnamige Zeitschrift heraus, die in den 1950er Jahren zu einer der wichtigsten bundesrepublikanischen Quellen für Cineastinnen und Cineasten avancierte.

1973 nahm das Kino unter seinem heutigen Namen Pupille den Spielbetrieb wieder auf und legte fortan den Schwerpunkt auf die Vorführung von kritischen und politischen Filmen. Zehn Jahre später beendeten feuerpolizeiliche Auflagen den Spielbetrieb im Festsaal im Studierendenhaus. Kurzzeitig veranstaltete die Pupille gemeinsam mit dem Verein „Schöne Neue Welt“ Filmschauen in dem ehemaligen Kino „Camera“ in der Gräfstraße 79, welches sich im Besitz der Universität befand. Die Bestrebungen, dieses Kino in ein zweites kommunales Kino zu verwandeln, scheiterten jedoch an der Finanzierung des Vorhabens. 1997 wurde der Festsaal im Studierendenhaus wiedereröffnet und der gemeinnützige Verein Pupille von der neuen Generation filmbegeisterter Studierender mit dem Ziel, die Film- und Kinokultur zu fördern, gegründet. Der Verein nahm den Spielbetrieb des Kinos am Ursprungsort wieder auf und wird bis heute in wechselnder Besetzung und seit mehreren Generationen von aktuellen und ehemaligen Studierenden weitergeführt.

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums zeigte die Pupille auf den Tag genau 70 Jahre später, am Freitag, 17. Dezember 2021, noch einmal die erste Semesterschau „Sommerfest in St. Goar” und außerdem den Filmklassiker „Singing` in the rain“ von Gene Kelly und Stanley Donen. Ein gelungenes Jubiläum und ein passender Startschuss für die nächsten 70 Jahre! Das aktuelle vollständige Programm der Pupille findet Ihr unter: https://www.pupille.org/

Das Kino ist für Menschen im Rollstuhl barrierefrei zugänglich.

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