Wenn in Frankfurt die Sommerhitze über den Roßmarkt zieht, schimmert in zahllosen Gläsern ein Getränk, das hier mehr ist als Durstlöscher: Apfelwein. Vom 8. bis 17. August lädt die Mainmetropole bereits zum 13. Apfelweinfest – einem Volksfest, das der „Ebbelwoi“‑Kultur nachgerade ein Denkmal setzt und zugleich ein Schaufenster regionaler Wirtschaftskraft ist.
Für Stadtrat Marcus Gwechenberger, der das Fest am Freitag eröffnet, steht der Apfelwein exemplarisch für „Geselligkeit, Gemütlichkeit und gelebte Frankfurter Tradition“. Im Herzen der Stadt – und unübersehbar in neuem, an historische Keltereien angelehnten Festdesign – sollen Besucherinnen und Besucher eine ganze Palette hessischer Sorten probieren können. Erstmals helfen Probiergläser mit 0,1‑Liter‑Füllung dabei, sich durch das Sortiment der Keltereien aus Frankfurt und Umgebung zu kosten. „Jeder Schluck wird zur kleinen Entdeckungsreise“, wirbt Nina Malaviya von der städtischen Tourismus+Congress GmbH.
Zum Apfelwein gehört die „richtige Grundlage“. So servieren die Stände Frankfurter Spezialitäten – von Handkäs‑Bratwurst über Apfel‑Langosch bis zu süßen Flammkuchen. Die Veranstalter hoffen, damit auch jene Gäste zu gewinnen, die bislang höchstens ein „Bembel“ vom Hörensagen kannten. „Das Fest bringt hessische Kultur an Zugezogene, Gäste und die nächste Generation“, sagt Kelterer Alexander Nöll, Vorstand des Hessischen Apfelwein‑ und Fruchtsaftverbands.
Frankfurts Apfelweinkönigin Larissa I. hat die Krone dort erhalten, wo nun ihr alljährlicher Pflichttermin stattfindet: „Anscheinend hat der Apfelwein ein verbindendes Element“, bemerkt sie – und verweist auf Kolleginnen anderer Anbaugebiete, die ebenfalls anreisen. Live‑Musik flankiert das Geschehen, das sonntags bis donnerstags von 12 bis 23 Uhr, freitags und samstags bis Mitternacht dauert; das vollständige Bühnenprogramm ist online abrufbar.
Das Fest markiert zugleich den Vorlauf für die Apfelernte. Ab Anfang September rufen die Keltereien Streuobstwiesen‑Besitzer dazu auf, ihre Äpfel abzuliefern – ein Beitrag zum Erhalt einer Kulturlandschaft, die unzähligen Tier‑ und Pflanzenarten Lebensraum bietet. „Nachhaltiger Konsum beginnt beim regionalen Einkauf“, mahnt Verbandskollege Ralf Walther.
Mag der Apfelwein goldfarben funkeln – sein Wert für Wirtschaft, Naturschutz und Identität ist es allemal.












