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Rap Open-Stage bei FREESTYLE IM PARK im Frankfurter Weltkulturen Museum

02.05.2018 | 09:08 Uhr | Kultur
Rap Open-Stage bei FREESTYLE IM PARK im Frankfurter Weltkulturen Museum

‚Freestyle im Park‘ und Nacht der Museen mit indigenen brasilianischen Rappern Brô MC’s und Wera MC im Frankfurter Weltkulturen Museum

(ffm) Dem Weltkulturen Museum ist es gelungen, die Brô MC’s, die erste indigene Rapgruppe Brasiliens, sowie Wera MC von der Gruppe Oz Guarani Anfang Mai nach Frankfurt einzuladen!

Am Mittwoch, 2. Mai, und Montag, 7. Mai, jeweils von 16 bis 19 Uhr, können Rap-Talente aus dem Rhein-Main-Gebiet mit den brasilianischen Rappern auf der Open Stage „Freestyle im Park“ zusammenkommen.

Unter dem Motto „Starke Worte – Starke Seele. Indigener Rap von Guaraní aus Brasilien“ performen die Brô MC’s in der Nacht der Museen am Samstag, 5. Mai, drei Mal im Weltkulturen Labor am Schaumainkai 37. Es ist das erste Mal, dass indigene brasilianische Rapper in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa, auftreten.

Während die Afrobrasilianer bereits seit 30 Jahren das Medium Hip Hop verwenden, um auf ihr Dasein am Rande der Gesellschaft aufmerksam zu machen, ist der indigene Rap der Guaraní eine recht junge Entwicklung, die bisher kaum internationale Aufmerksamkeit erfährt. Das kulturelle Erbe der Guaraní, dessen Bedrohung und die spirituelle Bedeutung des Wortes sind die treibenden Kräfte dieser musikalischen Protestform.

Zu den Künstlern

Wera MC kommt aus dem Dorf Tekoha Pyau. Es liegt im kleinsten Reservat Brasiliens, zwischen dem Erholungsgebiet Pico do Jaraguá, das zunehmender Privatisierung unterliegt, und einer der größten Zubringerstraßen von São Paulo, der Rodovia dos Bandeirantes, ironischerweise nach den Sklavenjägern benannt, die die Guaraní ursprünglich aus diesem Gebiet vertrieben haben. Es gibt große Probleme durch Unfälle mit vorbeirasenden Autos, die Masse an ausgesetzten Hunden, die sich im Dorf ansiedeln, und den äußerst beschränkten Lebensraum. Wera MC macht diese Situation zum Thema seiner Lieder: „Wir erzählen viel von unserer Realität. Viele Leute kommen hierher und haben Mitleid mit uns, wenn sie den Zustand von unserem Dorf sehen, der wirklich prekär ist. Wir wollen das ändern. Wir wollen, dass sie wissen dass unser Volk viel zu sagen hat, dass hier vieles passiert ist, das schlecht erklärt wurde. Wir sind hier um die Wahrheit zu sagen.” (<link http: gaspargarcia.org.br noticias na-zona-norte-de-sao-paulo-o-rap-e-indigena _blank>

gaspargarcia.org.br/noticias/na-zona-norte-de-sao-paulo-o-rap-e-indigena/

BRÔ MCs: Bruno Veron begann bereits 2006 als Schüler zu rappen, 2008 gründete er mit seinem Bruder Clemerson sowie den beiden Brüdern Charlie und Kelvin Peixoto die Brô MCs. Der Name bezieht sich darauf, dass sie zwei Brüderpaare sind. Ihr Anliegen ist es, durch das Medium Hip Hop die Aufmerksamkeit auch der nichtindigenen Bevölkerung auf die Lage der Guaraní zu lenken, mit Stereotypen aufzuräumen und mit der Nationalgesellschaft in einen Dialog zu treten.

„Die Texte von Brô MCs und anderen Guaraní-Rappern handeln vom Leben im Dorf oder an der Straße, von dem, was die jungen Leute erleben und beobachten: Gewalt, Drogen, Selbstmord, aber auch die schönen Dinge des Dorflebens. Texte handeln vom Träumen, Wollen, Suchen, von Armut und Leiden, von Konflikt und Protest. Schon Kinder verfassen gesungene Gedichte und üben sich von klein auf in Hören und Memorieren. Im Rap Koanguaga (Nos dias de Hoje; An Tagen wie heute) stellt Brô MCs eine enge Verbindung zu den schlicht mit ‚Musik‘ übersetzten Heiligen Gedichten der Guaraní, mburahei, her. Darin wird das Mythische als Basis des Alltäglichen akzeptiert.“

Mona Suhrbier: „Der Grenzstein, das Land und die Welt der Guaraní-Indianer. Eine Reise durch Raum und Zeit“, S. 168f. In: Suhrbier, Mona (Hrsg.): Entre Terra e Mar. Zwischen Erde und Meer. Transatlantische Kunst. Kerber Verlag Bielefeld, 2017.

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