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Seltener Nachwuchs: Baumkänguru-Weibchen JAYA-MAY trägt ein Jungtier im Beutel

07.11.2016 | 15:41 Uhr | Stadtgeflüster
Seltener Nachwuchs: Baumkänguru-Weibchen JAYA-MAY trägt ein Jungtier im Beutel

Am 24. April brachte das 4-jährige Goodfellow-Baumkänguru JAYA-MAY zum ersten Mal ein Jungtier zur Welt. Seit einigen Tagen streckt das Kleine den Kopf aus dem Beutel heraus. Sein Geschlecht ist noch unbekannt. Das trübt aber nicht die Freude und den Stolz des Frankfurter Zoos an dem seltenen und wertvollen Nachwuchs.

„Da sitzt ein Känguru im Baum“ – manche könnten diesen Ausspruch als Scherz verstehen. Aber tatsächlich sind die wenig bekannten Baumkängurus geschickte Kletterer. Dass es in diesem Jahr Nachwuchs bei diesen etwas kurios anmutenden Tieren gab, freut Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch sehr: „Die Zucht von Baumkängurus in menschlicher Obhut gelingt nur sehr selten. 1981 hatten wir das Glück, hier in Frankfurt die erste Nachzucht in Deutschland überhaupt zu haben. Viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung sind notwendig im Umgang mit den sensiblen Tieren. Unsere Tierpfleger sowie die Kollegen aus dem Zoo von Krefeld, die uns mit ihrem Know-how unterstützt haben, haben wesentlich zu diesem schönen Erfolg beigetragen.“ Deutschlandweit ist JAYA-MAYs Jungtier bislang die einzige Nachzucht eines Baumkängurus in diesem Jahr. Das junge Weibchen hat zwar zum ersten Mal Nachwuchs, ist aber fürsorglich und ganz souverän in ihrer neuen Mutter-Rolle.

Welches Geschlecht das Jungtier hat, ist noch unbekannt. Es kann auch noch einige Zeit dauern, bis die Pfleger das erkennen können. Bei der Geburt haben Baumkängurus etwa die Größe eines Gummibärchens und verstecken sich sogleich im Beutel der Mutter, wo sie bis zu sechs Monaten bleiben, bevor sie sich zum ersten Mal sehen lassen. Auch danach bleiben sie bis zu zwei Jahre lang eng an ihrer Seite.

Die 4-jährige JAYA-MAY kam im September 2015 aus Rostock nach Frankfurt. Da Baumkängurus nur zur Paarung zusammen kommen, brauchte sie eine Eingewöhnungszeit von sechs Monaten, bevor sie mit dem neunjährigen SAMARAI zusammen gelassen werden konnte, der seit 2012 im Frankfurter Zoo lebt.

Wegen ihrer zurückgezogenen Lebensweise in den Baumwipfeln der Regenwälder Papua-Neuguineas ist bisher nur wenig über Goodfellow-Baumkängurus (Dendrolagus goodfellowi buergersi) bekannt. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN werden sie als „gefährdet“ eingestuft. In ihrer  Heimat sind sie besonders durch Lebensraumverlust – etwa durch Kaffeeanbau – aber auch durch die Jagd in ihrem Bestand bedroht. Goodfellow-Baumkängurus sind eine von derzeit erst sechs Arten, die im Global Species Management Plan (GSMP) gelistet sind. In dem von der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) organisierten Programm wird die weltweite Nachzucht von bedrohten Tierarten mit genetisch ausgewogenen Populationen organisiert. Das bedeutet, dass es weltweit so wenige Individuen einer Art in den Zoos gibt, dass ein langfristiges Überleben nur gewährleistet werden kann, wenn die Weltzoopopulation als Ganze wissenschaftlich betreut wird.

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