Platz – das ist momentan aus vielerlei Gründen ein wertvolles Gut. Einer dieser Gründe ist natürlich die Corona-Pandemie, denn Abstand halten ist das Gebot der Stunde. Und das ist in den zum teil sehr engen, vollen Straßen der Innenstadt nicht immer einfach. Mehr Platz sorgt aber auch ganz unabhängig von Corona für mehr Lebensqualität. Und genau das soll jetzt in der Braubachstraße erreicht werden, wo kürzlich ein kleiner Schritt in Richtung autofreier Innenstadt getan wurde – mit großen Auswirkungen für die Straße. „Mit einfachen Mitteln haben das Verkehrsdezernat und die zuständigen Fachämter, das Straßenverkehrsamt und das Amt für Straßenbau und Erschließung, die Parkflächen in der Braubachstraße zwischen Römerberg und Domstraße neu geordnet“, freute sich Oberbürgermeister Peter Feldmann.
Diese Neuordnung hat zur Folge, dass sich Parkplätze in Sommergärten verwandelt haben. Dort, wo bis vor einigen Tagen noch Autos geparkt haben, können nun Fahrräder sicher abgestellt werden, auch Bänke laden an zwei Standorten zum Verweilen ein. Lediglich einige wenige Parkplätze auf der Südseite zur Andienung der Altstadt für den Lieferverkehr, Stellplätze für Taxen und ein Behindertenparkplatz sind in der Neuordnung berücksichtigt worden.
„Weniger Autoverkehr bedeutet in der Innenstadt mehr Lebensqualität, das wird nirgendwo deutlicher als auf der Kulturmeile Braubachstraße. Dort haben sich in den vergangenen Jahren neben den Galerien und Museen sowie kleineren Geschäften viele Restaurants und Cafés angesiedelt. Mit den Sommergärten hat die Straße einen ganz neuen Charme bekommen – und das wird auch weit über die derzeitige Corona-Zeit hinaustragen“, sagte Feldmann beim Altstadtrundgang Anfang August.
„Insgesamt wurden 20 KFZ-Stellplätze umgewandelt. Daraus entstanden sind 56 Abstellplätze für Fahrräder und 170 Quadratmeter zusätzliche Fläche für die Außengastronomie, außerdem wurden vier Bänke an zwei Standorten aufgestellt. Die Nordseite im beschriebenen Abschnitt ist komplett autofrei“, erklärte Verkehrsdezernent Klaus Oesterling zufrieden.
Auch Stadtrat Stefan Majer begrüßte das neue Angebot: „Das ist ein großartiges Zeichen, das wir als Stadt Frankfurt auch in Corona-Zeiten den Klimawandel nicht aus den Augen verlieren und im Sinne der Verkehrswende handeln. Mit den zusätzlichen Fahrradparklätzen machen wir es für alle attraktiv, mit dem Rad in die Stadt zu kommen, und dies auch über die Corona-Zeit hinaus. Als leidenschaftlicher Radfahrer begrüße ich die Maßnahmen sehr.“
Ziel dieser Neuordnung war die Aufwertung des Areals und die Stärkung der dort befindlichen Betriebe. Alle Betriebe haben das Angebot des Verkehrsdezernats, die Flächen zu erweitern, gerne angenommen. Die zusätzlichen Außengastronomieflächen (ausschließlich auf ehemaligen Parkflächen) sind per Sondernutzungserlaubnis genehmigt. Hierzu wurden die Flächen extra umgestaltet. Perspektivisch sollen die nicht mehr benötigten Parkbuchten zurückgebaut und durch einen ebenen und breiten Gehweg ersetzt werden, kündigte Oesterling an. Insgesamt sieben Gastronomiebetriebe zwischen Neue Kräme und Domstraße profitieren von der Umgestaltung – und deren Gäste natürlich auch.