(kus) Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Seit 1952 veranstalten Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit landesweit jedes Jahr im März die Woche der Brüderlichkeit. Am 5. März wird die zentrale Eröffnungsfeier in Frankfurt stattfinden. Höhepunkt ist die Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an die Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden (KLAK). Ich kann mir keinen besseren Ort als Frankfurt vorstellen und unsere Paulskirche, das Symbol für Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung. Wir unterstützen die Ausrichtung dieser zentralen Feierlichkeiten gerne, denn unsere Stadt will ihrem Ruf als weltoffene, tolerante Metropole und Stadt der Vielfalt nachhaltig gerecht werden. Frankfurt wird seine Gastfreundschaft erneut unter Beweis stellen. Auf die Teilnehmer warten vielfältige Eindrücke eines modernen Frankfurt, geprägt durch Menschen aus 180 Nationen, ein friedliches Zusammenleben und gelebte, vielfältige Anerkennung kultureller und religiöser Vielfalt.“
Rudolf W. Sirsch, Generalsekretär des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit: „Die Woche der Brüderlichkeit leistet mit ihren Impulsen einen wesentlichen Beitrag zur Verständigung von Juden und Christen in Deutschland. Mit ihren zahlreichen Veranstaltungen setzen sie ein Zeichen für ein friedliches Miteinander in Respekt und Toleranz. Die Woche der Brüderlichkeit ist ein Synonym für lebendiges Miteinander von Christen und Juden in Deutschland, ein Ort des Brückenschlags zwischen religiösen Überzeugungen auch über Christentum und Judentum hinaus. Sie ist ein Aufruf und eine Mahnung für universale Menschenrechte, für den Einsatz für Menschenwürde und Toleranz. Wir alle werden in der Woche der Brüderlichkeit daran erinnert, dass wir uns aktiv beteiligen müssen, um ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft zu gewährleisten."
Pfarrer Friedhelm Pieper, Evangelischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit: „Die Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden – ein 1978 ins Leben gerufener Zusammenschluss von Arbeitsgruppen, Ausschüssen und Beauftragten im Bereich Kirche und Judentum innerhalb der 18 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland – erhält im Rahmen der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit 2017 in Frankfurt die Buber-Rosenzweig-Medaille für ihre Verdienste im christlich-jüdischen Dialog. Seit Jahrzehnten widmet sich die KLAK entschlossen und kompetent der Aufarbeitung kirchlicher Judenfeindschaft in Theologie und Praxis. Sie wirkte aktiv an der Erarbeitung entsprechender kirchlicher Erklärungen zum Verhältnis von Theologie und Kirche zum Judentum mit und hat diese größtenteils auch angestoßen. Auf diese Weise gelang es der KLAK, entscheidend zur Neuorientierung im Verhältnis von Christen und Juden in der evangelischen Kirche in Deutschland beizutragen. Mit der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an die KLAK just im Reformationsjahr 2017 soll damit eine Gruppe als Preisträger ausgezeichnet werden, die nicht nur repräsentativ für die Neubesinnung im Verhältnis Juden und Christen in der Evangelischen Kirche in Deutschland einschließlich einer Abkehr von Luthers judenfeindlichen Äußerungen steht, sondern selbst wesentliche Beiträge dazu geleistet hat.“
Das Jahresthema 2017 der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit lautet: „Nun gehe hin und lerne“. Das Jahresthema, das auf einen Ausspruch des jüdischen Schriftgelehrten Hillel zurückgeht, möchte verdeutlichen, dass Lernen als bleibender Auftrag zu begreifen ist. Das Motto unterstreicht damit – auch und gerade im christlich-jüdischen Gespräch –, dass es nicht reicht, in einmal Erkanntem und Erreichtem zu verharren, sondern dass diese stets in einem andauernden Prozess des Lernens stets zu vertiefen und zu erneuern sind.