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Der Zoo zieht Bilanz für 2018

21.01.2019 | 12:15 Uhr | Business
Der Zoo zieht Bilanz für 2018

(ffm) Zum Jahresbeginn wird im Frankfurter Zoo gezählt, Datenbanken werden ausgelesen und Statistiken geprüft. Besonders aufwändig dabei ist die Inventur des Tierbestandes zum Stichtag 31. Dezember. Betrachtet werden aber auch die Entwicklungen bei den Besucherzahlen, den Tierpatenschaften und den Angeboten der Pädagogischen Abteilung sowie besondere Ereignisse im zurückliegenden Jahr. 

Besucherplus der Hitze zum Trotz 

868.799 Besucherinnen und Besucher kamen im letzten Jahr in den Zoo – 32.629 mehr als im Jahr 2017; das entspricht einer Steigerung um 3,9 Prozent. Damit setzt sich der positive Trend aus dem Vorjahr fort. Hitze und Trockenheit sorgten in den Monaten Juli und August zwar für etwas weniger Besucher, aber schon der September wartete wieder mit einem Plus von 35 Prozent auf. 

Überschattet wurde das Zoo-Jahr durch einen tragischen Unglücksfall, bei dem im Juni ein zweijähriger Junge in einem Wassergraben bei den Kamelen ertrank. Im Dezember 2018 wurde das Ermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaft eingestellt. 

Lebendiges Lernen: Führungsangebote gut angenommen 

Auch 2018 war das Interesse an dem Führungsangebot der Pädagogischen Abteilung wieder groß. Trotz des heißen Sommers nahmen 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an rund 1000 Führungen teil. Eine Zunahme gab es bei Schulführungen für Oberstufenklassen. Das Thema „Sozialverhalten von Primaten“, bei dem die Verhaltensbeobachtung von Pavianen im Mittelpunkt steht, ist für viele Lehrkräfte eine erkenntnisreiche Unterrichtsergänzung. Auch gab es wieder eine deutliche Zunahme bei den Kindergeburtstagsführungen. Dabei erfahren die Kinder interessante Besonderheiten über ihre Lieblingstiere. Im Gegensatz zu 2017 haben dieses Mal deutlich mehr Jungen als Mädchen ihren Geburtstag im Zoo gefeiert. Die tierischen Favoriten der Kinder waren wieder die Robben, die Löwenfamilie, Giraffen und Affen. 

Wertvolle Unterstützung: Tierpatenschaften, ehrenamtliches Engagement und die Arbeit der Stiftung Zoo Frankfurt 

Auch 2018 erhielt der Zoo wieder sehr viel Unterstützung durch Tierpatinnen und Tierpaten. 2253 Paten übernahmen 2672 Tierpatenschaften – das entspricht nochmals einer deutlichen Steigerung zum Vorjahr. Etwa 210.000 Euro an Spenden durch Patenschaftsbeiträge konnten so eingenommen werden. Die Einnahmen fließen in Maßnahmen und Projekte zur Verbesserung der Tierhaltung. 

Im vergangenen Jahr gab es Zuwachs bei den ehrenamtlichen Naturschutzbotschaftern von Zoo und Zoologischer Gesellschaft Frankfurt. Nunmehr 46 engagierte Naturfreunde informierten bei 638 Einsätzen im und außerhalb des Zoos über Natur- und Artenschutzthemen. 2552 geleistete ehrenamtliche Stunden kamen so zusammen. Nicht minder engagiert waren auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die der Zoo die vielen kleinen und großen Veranstaltungen nicht stemmen könnte.

Im Juni wurde der Vorstand der Stiftung Zoo Frankfurt turnusmäßig neu gewählt, nachdem bereits im April Zoodirektor Miguel Casares das Amt des Vorstandsvorsitzenden von seinem Vorgänger, Professor Manfred Niekisch, übernommen hatte. Die Stiftung unterstützt den Zoo bei der Realisierung von Projekten der Umweltbildung und der Tierhaltung. Im Fokus steht aktuell der Umbau der Löwen-Außenanlage. 75.000 Euro für die Planung des Umbaus hat die Stiftung bereits zur Verfügung gestellt. 

„Für all die Unterstützung bedanke ich mich herzlich! Das ist weit mehr als eine konkrete Hilfe bei der Umsetzung von Projekten in der Tierhaltung und von Veranstaltungen – es zeigt die große Verbundenheit vieler Menschen mit dem Zoo und seinen Tieren. Für die zukünftige Entwicklung des Zoos ist das eine besonders wertvolle Ressource“, sagt Direktor Casares. 

Veränderungen im Tierbestand 

Bei den Säugetieren gab es 2018 viele erfreuliche Geburten. In der Gunst der Besucherinnen und Besucher ganz oben standen die kleinen Brillenbären Manu und Suyana sowie die Löwen-Drillinge Yaro, Kiron und Mira, die im April zur Welt kamen. Im Sommer gab es unter anderem Nachwuchs bei den Großen Ameisenbären, den Erdferkeln, Fingertieren und den Fossa, und im Oktober brachte Orang-Utan Rosa ein Jungtier zur Welt. Zum Stichtag der Inventur am 31. Dezember waren die Säugetiere im Zoo mit 1120 Individuen in 88 Arten vertreten. Als neue Arten kamen 2018 Binturong und Mausopossum hinzu.

Am 31. Dezember lebten im Zoo Frankfurt 285 Vögel in 81 Arten. Besonders wertvoll ist der Nachwuchs bei den neuseeländischen Kiwis und den stark bedrohten Reisfinken. Ein Highlight im Dezember war der Einzug von 19 Humboldt-Pinguinen im Exotarium. Sie nahmen dort vorübergehend den Platz der Eselspinguine ein, die zukünftig im Frankfurter Zoo nicht mehr gehalten werden. Wenn im Frühjahr die Arbeiten an der neuen Pinguin-Anlage abgeschlossen sein werden, ziehen die Neuankömmlinge in ihr neues Gehege um.

Neben den Pinguinen waren 2018 insgesamt 305 weitere Tierarten im Exotarium zu bestaunen. Das Zählen der Individuen ist hier besonders schwer und bei manchen Arten auch gar nicht möglich. So leben zum Beispiel einige Arten in Staaten oder Kolonien, die bei der Inventur als ein Individuum gezählt werden. Außerdem sind Wirbellose, also zum Beispiel Korallen, Anemonen, Riesenfauchschaben und Rosenkäfer, in 70 Arten vertreten – auch hier kann niemand beim Zählen den Überblick behalten. Zumal es auch nicht wirklich notwendig ist. Bleibt eine Population stabil, ist alles in Ordnung. Es gibt auch Tiere im Exotarium, die sich dort vollkommen frei bewegen, etwa Fächerfingergeckos und Pfeiffröschchen – auch ihre Zahl ist ungewiss. Insgesamt werden es aber deutlich über 3000 Tiere sein, die das Exotarium bevölkern. 

ZOOKUNFT 2030+: Der Zoo macht sich fit für die Zukunft 

Im Herbst 2018 hat der Zoo die Arbeit an der Konzeptstudie „ZOOKUNFT 2030+ – Entwicklungsplan für den Zoo der Stadt Frankfurt am Main – aufgenommen. Gemeinsam mit dem Planungsbüro The Logical Zoo – Zoo and Aquarium Design & Consultancy – und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) entwickelt das Team um Zoodirektor Casares eine Vision für die Neugestaltung des Zoos in den nächsten 15 Jahren. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr vorgelegt werden. 

Die Konzeptstudie dient dann als Basis für einen Masterplan, in dem Entwürfe, zeitliche Abläufe und Kosten konkretisiert werden. „Die Besucherzahlen zeigen es: Unser Zoo ist sehr beliebt! Wir müssen die Chance nutzen, die Menschen im Herzen der Stadt in zeitgemäßer Art und Weise für den Natur- und Artenschutz zu begeistern. Der Zoo braucht Zukunft und mit dem Masterplan wird der Grundstein für eine notwendige Neugestaltung dieser beliebten Kultureinrichtung gelegt“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. 

Ein bewährtes Medium kehrt zurück – der Zoo-Jahresbericht 

1993 erschien der 135. Jahresbericht des Frankfurter Zoos – der letzte seiner Art für über 20 Jahre. Das Jubiläumsjahr 2018 – der Zoo feierte seinen 160. Geburtstag – will Zoodirektor Casares zum Anlass nehmen, den Zoo-Jahresbericht wieder einzuführen. Im Stile eines Magazins gestaltet, soll er im Laufe des zweiten Quartals veröffentlicht werden. Die einzelnen Bereiche und Abteilungen des Zoos werden darin ihre Tätigkeiten und Projekte im vergangenen Jahr vorstellen und interessante Kennzahlen liefern.

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