Was im vergangenen Jahr als bundesweite Premiere begann, wird nun zur Tradition: Am Mittwochabend haben Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg sowie Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner feierlich die Ramadan-Beleuchtung in der Großen Bockenheimer Straße, der Freßgass', eingeschaltet. Halbmonde, Sterne und kunstvoll gestaltete Fanoos-Laternen erhellen den beliebten Boulevard und setzen ein sichtbares Zeichen für gelebte Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Auch der leuchtende Schriftzug "Happy Ramadan" soll diesen Geist unterstreichen.
"Die Ramadan-Beleuchtung ist Ausdruck einer Stadtgesellschaft, die Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern aktiv lebt und sichtbar macht", erklärte Eskandari-Grünberg. Besonders die durchweg positiven Reaktionen im vergangenen Jahr hätten gezeigt, wie bedeutend solche Symbole für das gesellschaftliche Miteinander seien. "Frankfurt nimmt hier eine Vorreiterrolle ein und zeigt, dass muslimisches Leben selbstverständlicher Teil dieser Stadt ist."
Auch Hilime Arslaner betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung von Zeichen der Zusammengehörigkeit in einer Zeit gesellschaftlicher Herausforderungen: "Unsere Gesellschaft erscheint oft gespalten, und manche politischen Kräfte treiben diese Spaltung weiter voran. Doch was uns eint, sollte stärker wiegen als das, was uns trennt." Der Ramadan stehe für Besinnung und Gemeinschaftssinn und solle die Frage ins Zentrum rücken: "Wie können wir in Frieden miteinander leben?"
Latifa Kaddouri vom Frankfurter Koordinierungsrat der Moscheegemeinden hob hervor, dass Ablehnung oft aus Angst vor dem Unbekannten erwachse. Der Ramadan biete eine wertvolle Gelegenheit, Brücken zu bauen und den interkulturellen Dialog zu fördern. Professor Bekim Agai, Direktor der Akademie für Islam in Gesellschaft und Wissenschaft, unterstrich, dass es darum gehe, "zu zeigen, dass Muslime selbstverständlich zu dieser Stadt gehören".
Rund 200 Gäste verfolgten den Moment, als Eskandari-Grünberg und Arslaner per Buzzer die festliche Beleuchtung aktivierten. Mit Applaus und jubelnden Rufen feierte die versammelte Menge den symbolischen Akt. Zum Abschluss wünschten beide Politikerinnen allen Frankfurter Musliminnen und Muslimen einen gesegneten Ramadan.